Brasilien:Jaguar bei Olympia-Zeremonie in Brasilien getötet

  • Jaguar Juma musste als Maskottchen bei einer Parade mit dem olympischen Feuer mitmachen.
  • Das Raubtier riss sich von der Leine - und wurde erschossen.
  • Das Olympia-Organisationskomitee bedauert den Vorfall.

Kurz nach einer Olympia-Zeremonie in Brasilien ist ein als Maskottchen eingesetzter Jaguar vom Militär getötet worden. Die Raubkatze habe zuvor einen Soldaten anzugreifen versucht, teilte das Pressebüro der Armee am Dienstag mit.

Der Jaguar namens Juma musste in Manaus im Amazonas-Urwald bei einer Parade mit dem olympischen Feuer teilnehmen. Nach Ende der Zeremonie habe sich das Tier jedoch von der Leine gerissen und sich in einen örtlichen Militärzoo geflüchtet. Ein Soldat sei entsandt worden, um es einzufangen. Die Raubkatze attackierte den Soldaten. Als Betäubungsmittel nicht ausreichen, wird dem Jaguar mit einer Pistole in den Kopf geschossen.

Juma sei ein zahmes Tier gewesen, das an das Leben unter den Bewohnern der Militäreinrichtung gewöhnt gewesen sei, sagte ein Militärsprecher. Das örtliche Olympia-Organisationskomitee bedauerte den Vorfall. Es sei falsch gewesen, das olympische Feuer - ein Symbol des Friedens und der Verbundenheit der Menschen - neben einem wilden, angeketteten Tier zu präsentieren, teilte das Gremium mit. So etwas werde während der Sommerspiele in Rio de Janeiro nicht wieder vorkommen, versprach das Komitee.

"Wilde Tiere werden immer wilde Tiere sein"

Die brasilianische Umweltschutzgruppe Ibama kritisierte den Einsatz des Jaguars bei der Zeremonie scharf: "Es ist beklagenswert und traurig, dass diese Tiere solchen Events ausgesetzt werden." Der ebenfalls bei Ibama tätige Tierarzt Diogo Lagroteria sagte, ein Jaguar dürfe niemals als zahm angesehen werden. "Der Zwischenfall ist wegen des simplen Fakts passiert, dass es ein Jaguar war und wilde Tiere immer wilde Tiere sein werden."

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