Bevölkerungsprognose:Deutschland schrumpft

Um ein Fünftel wird sich die Bevölkerung in Deutschland bis 2060 reduzieren, jeder Dritte wird dann älter sein als 65 Jahre. Das geht aus einem Bericht hervor, den Innenminister Friedrich im Bundekabinett präsentiert hat. Mit dem größten Schwund muss Sachsen-Anhalt rechnen.

Die Menschen in Deutschland werden älter und vor allem gibt es immer weniger: In 50 Jahren wird die Bevölkerung um ein Fünftel geschrumpft sein. Bis zum Jahr 2060 verliert die Bundesrepublik bis zu 17 Millionen Einwohner, die meisten von ihnen in den neuen Bundesländern. Das geht aus dem Demographiebericht hervor, den Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich im Bundeskabinett vorgelegt hat.

Auf der Grundlage dieses Berichts will die Bundesregierung im Frühjahr eine Strategie zum Umgang mit dem demographischen Wandel vorlegen. "Die Gestaltung des demographischen Wandels ist eine der großen Zukunftsaufgaben", sagte CSU-Politiker Friedrich. "Wir sind gefordert, unser gesellschaftliches Fundament umzubauen." Der demografische Wandel sei aber auch eine Chance, das Land zu modernisieren.

Nicht nur die Anzahl der Einwohner wird sich drastisch verändern, sondern auch ihr Alter: Es gibt immer mehr ältere Menschen, die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter nimmt ab. "Im Jahr 2060 wird jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein", hieß es in einer Mitteilung des Innenministeriums. Aktuell besteht die Gesellschaft noch zu gleichen Teilen aus alten und jungen Menschen.

In den neuen Bundesländern werden in 50 Jahren voraussichtlich ein Drittel weniger Menschen leben als heute. Dem Bericht zufolge muss Sachsen-Anhalt mit dem größten Bevölkerungsschwund rechnen. Hier wird die Einwohnerzahl voraussichtlich um 42 Prozent sinken. Thüringen steht ein Rückgang von 41 Prozent bevor und Mecklenburg-Vorpommern ein Minus von 36 Prozent.

Die geringsten Bevölkerungsveränderungen sind in Hamburg (minus sechs Prozent), Bremen (minus 14 Prozent) und Bayern (minus 15 Prozent) zu erwarten. Derzeit leben in Deutschland insgesamt fast 82 Millionen Menschen.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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