Berlin:Bombe in Berlin-Spandau entschärft

Lesezeit: 1 min

Wegen einer Bombenentschärfung in Berlin-Spandau kommt es am Dienstagabend bei Flügen, U-Bahnen und Bussen zu Behinderungen. (Foto: dpa)

Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe wird der Flughafen Tegel für mehrere Stunden gesperrt. Hunderte Fluggäste hängen an einem Terminal des neuen BER-Flughafens fest - obwohl der noch gar nicht eröffnet ist.

Hunderte Flugreisende haben am Dienstagabend am Berliner Flughafen BER festgesessen - obwohl dieser noch gar nicht eröffnet ist. Grund dafür war die Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Berlin-Spandau.

Am Flughafen Tegel war der Flugbetrieb während der Entschärfung für drei Stunden unterbrochen worden. Deshalb wurde die Maschinen in der Zeit zum Flughafen Schönefeld umgeleitet. Weil dieser aber nicht ausreichend Parkmöglichkeiten hat, mussten einige Flugzeuge am benachbarten, aber noch nicht eröffneten BER-Terminal warten. "Wir mussten wegen der Tegel-Sperrung in einem kurzen Zeitfenster 24 Flugzeuge in Schönefeld annehmen, die alle fast zur gleichen Zeit ankamen. Die Flugzeuge drehten Warteschleifen und kamen wie an einer Perlenschur nacheinander herein. Da musste jeder Parkplatz ausgenutzt werden", sagte Flughafensprecher Daniel Tolksdorf.

Laut Berichten von Passagieren gab es Probleme mit der Bereitstellung von Treppen. Die Fluggäste konnten zunächst nicht aussteigen. "Auch das hing mit der hohen Dichte der ankommenden Flugzeuge zusammen. Die Treppen und Busse in Schönefeld waren im Dauereinsatz, jedoch konnten sie nicht überall gleichzeitig sein. Daher kam es zu Verzögerungen. Es konnten jedoch alle Fluggäste die Flugzeuge verlassen", so Tolksdorf. Die Fluggäste seien schließlich per Bus zum Schönefelder Terminalgebäude gefahren worden. Es habe sich um eine "absolute Ausnahmesituation" gehandelt.

Nachdem der Flughafen Tegel wieder angeflogen werden konnte, sei das Nachtflugverbot in Abstimmung mit den Behörden aufgehoben worden, um alle Flugzeuge abfertigen zu können.

Insolvenz von Air Berlin
:Warum Flüge künftig teurer werden dürften

Neue Zahlen zeigen: Bekommt die Lufthansa bei der Aufteilung von Air Berlin ihren Willen, dominiert sie den deutschen Flugmarkt.

Von Jens Flottau

Einsatzkräfte der Polizei waren am Dienstagnachmittag ausgerückt, nachdem auf einem Firmengelände in Haselhorst eine Weltkriegsbombe entdeckt worden war. Der Polizei zufolge handelte es sich um einen 100 Kilo schweren Blindgänger.

Die Spezialisten der Kriminaltechnik entschieden, den Sprengkörper noch am Abend zu entschärfen. Zuvor hatten die Einsatzkräfte gehofft, die Bombe auch einfach abtransportieren zu können. Diese Möglichkeit kam bei genauerer Betrachtung des Zünders nicht infrage, berichtet die Berliner Zeitung.

Für die Entschärfung der Weltkriegsbombe hatte die Polizei einen Sicherheitsbereich mit einem Radius von 350 Metern eingerichtet. Ab 19.30 Uhr kam es zu ersten Verkehrsbehinderungen. Außerdem konnten wegen der Entschärfung ab 20 Uhr keine Flugzeuge von Tegel mehr starten oder landen. Zahlreiche Flüge aus Berlin heraus wurden gestrichen, die Ankunftszeiten vieler Flüge verschob sich weit nach hinten, andere Maschinen wurden umgeleitet. Mehrere Läden, darunter ein Fitnessstudio und eine Gartenkolonie in der Nähe des Motorradwerks wurden zur Sicherheit evakuiert.

© SZ.de/dpa/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: