Australien: Zugunfall:Das Wunder von Melbourne

Schreckenssekunden auf einem Bahnhof in Melbourne: Eine junge Mutter erlebt einen Albtraum, als ihr Kinderwagen samt Baby vor einen einfahrenden Zug rollt - und meterweit mitgeschleift wird.

Im ersten Moment bleibt einem das Herz stehen, wenn man die Bilder sieht, die eine Überwachungskamera auf einem Bahnhof in Ashburton im Osten von Melbourne aufgezeichnet hat. Eine Mutter passt kurz nicht auf und schon rollt ihr Kinderwagen samt Baby darin über die Bahnsteinkante - direkt auf die Schienen vor einen einfahrenden Zug.

Sie und die anderen Passanten müssen mit ansehen, wie der Zug mit etwa 35 km/h über den Kinderwagen und den kleinen Jungen, der darin angeschnallt ist, hinwegdonnert. Am Bahnsteig bricht Panik bricht aus. 35 Meter weit wird der Kinderwagen mitgeschleift. Doch nichts passiert.

Die sofort herbeigeeilten Einsatzkräfte können den sechs Monate alten Säugling nahezu unverletzt bergen. Er hat lediglich eine kleine Prellung an der Stirn. "Das Baby brauchte nur eine Kleinigkeit zu Essen und eine feste Umarmung," sagt einer der Sanitäter.

Der Zugführer habe eine Vollbremsung gemacht, sobald er den Kinderwagen auf sich zurollen sah, berichtet ein Bahnsprecher später. Glücklicherweise sei er beim Herannahen an den Bahnhof ohnehin bereits mit gedrosselter Geschwindigkeit gefahren. Die Tatsache, dass das Baby angeschnallt gewesen sei, habe ihm vermutlich das Leben gerettet.

Zufälligerweise hat die Bahngesellschaft genau einen Tag vor dem Unfall eine neue Sicherheitskampagne gestartet: Eltern werden darin dazu aufgefordert, ihre Kleinkinder im Kinderwagen stets anzuschnallen, wenn sie auf Bahnsteigen unterwegs sind.

© AFP/Reuters/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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