Anklage in London:Betrunkener Pilot wollte fliegen

Er war betrunken und wollte trotzdem mit 124 Fluggästen von London-Heathrow abheben. Der United-Airlines-Pilot wurde festgenommen und angeklagt.

Die britischen Justizbehörden haben einen Piloten der US-Fluggesellschaft United Airlines wegen Trunkenheit vor dem Start zu einem Atlantikflug angeklagt. Der 51-jährige Amerikaner wurde am Montag auf dem London Heathrow-Flughafen aus seiner Maschine abgeführt, in die bereits alle Passagiere eingestiegen waren.

Nur der Anruf eines Kollegen bei den Behörden hat verhindert, dass ein betrunkener United-Airlines-Pilot vom Flughafen von London-Heathrow mit 124 Passagieren abhob. Der Pilot wurde festgenommen und angeklagt. (Foto: Foto: Reuters)

Der Atlantikflug mit 135 Menschen an Bord - 124 Passagieren und 11 Besatzungsmitgliedern - hätte von London nach Chicago gehen sollen. Die Flugzeit beträgt normalerweise neun Stunden. Vor der Festnahme des Piloten hatte ein anderes Besatzungsmitglied die Behörden alarmiert, wie ein Sprecher der Flughafengesellschaft BAA mitteilte.

Bei United Airlines hieß es, der Pilot sei bis zum Abschluss der Ermittlungen suspendiert. Eine Sprecherin sagte, die Fluggesellschaft habe strikte Regeln zum Alkoholkonsum von Piloten. Der Fall werde jetzt geprüft. Ein Verstoß gegen das strenge Alkoholverbot werde nicht toleriert.

Die Polizei nahm den 51-jährigen Amerikaner fest, er kam aber gegen Kaution wieder frei und muss Ende November vor Gericht erscheinen.

Nach der Festnahme des Piloten waren die 124 Passagiere auf andere Flüge verteilt worden. Bei einem Alkohol-Atemtest lag sein Wert über der zulässigen Grenze von 0,2 Promille, was etwa einem halben Glas Bier entspricht. Wie viel Promille der Pilot im Blut hatte, war zunächst nicht bekannt. Ihm drohen eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren sowie eine Geldbuße.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/abis/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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