Zentrum "La Vida":Offen Ohren für Jugendliche

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Cordula Schellbach ist neue Streetworkerin, Verena Kümmel leitet das Haus in Wolfratshausen

Von Peter Buchholtz, Wolfratshausen

Die Stelle der Mobilen Jugendarbeit beim Kinder- und Jugendförderverein ist wieder besetzt: Cordula Schellbach ist die neue Streetworkerin in Wolfratshausen und kümmert sich um die Belange der Jugendlichen abseits der Einrichtungen wie dem La Vida. "Ich bin die Ansprechpartnerin, wenn die Jugendlichen Hilfe brauchen", sagt die 27-Jährige. Dabei gehe es nicht nur um private Probleme. "Ich begleite sie zu Terminen, helfe ihnen bei Bewerbungen und kümmere mich mit ihnen um den Skatepark", erklärt Schellbach ihren Aufgabenbereich.

Cordula Schellbach und Verena Kümmel machen sich für die Kinder und Jugendlichen stark - im La Vida und auf den Wolfratshauser Straßen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Jeden Nachmittag geht die 27-Jährige für ein paar Stunden raus, trifft die Jugendlichen und versucht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. "Ich frage erst einmal, ob es in Ordnung ist, dass ich in die Runde eintrete", sagt Schellbach. Viele Jugendliche seien am Bahnhof, im Skatepark oder im Sommer auch am Fluss anzutreffen. Grundsätzlich sei die Resonanz bisher sehr positiv. Wer ein persönliches Gespräch wünscht, kann Cordula Schellbach auch in ihrem Büro im Ortsteil Farchet besuchen. "Die Jugendlichen können mich auf Facebook anschreiben oder telefonisch erreichen", sagt Schellbach. In Farchet plant sie Projekte und Ausflüge mit den Jugendlichen, wie etwa den Besuch in einer der Skatehallen in der Umgebung.

Zum Kinder- und Jugendförderverein Wolfratshausen kam Schellbach durch ihr Freies Soziales Jahr, das sie im Jugendhaus La Vida absolvierte. Später studierte sie Soziale Arbeit in Benediktbeuern und arbeitete nach ihrem Studium als Elternzeitvertretung für ein Jahr im Kinderhort. Seit Januar vertritt sie zunächst Karin Halamek, die sich in Elternzeit verabschiedet hat.

Stühlerücken gab es auch im La Vida. Die Mitarbeiterin Verena Kümmel leitet seit Dezember das Jugendhaus und übernimmt die Stelle von Sarah Lössl-Mende, die ebenfalls in Elternzeit geht. Zuvor hatte Kümmel die stellvertretende Leitung inne. Kümmel betreut Verwaltungsaufgaben, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Kooperation mit der Mittelschule. "Dienstags bis donnerstags sind die fünften bis neunten Klassen für eineinhalb Stunden bei uns im Haus", erklärt die 27-Jährige. Gemeinsam werden Themen wie Sexualität und Drogen erarbeitet - je nach Thema auch nach Geschlechtern getrennt.

Aus dem hohen Mädchenanteil in dem Jugendhaus hat sich außerdem ein weiteres Projekt ergeben: "Im Mädchenzimmer haben die Mädchen einen geschützten Raum, der ist Sperrzone für die Jungs", sagt Verena Kümmel. Der Raum, der früher als Bandproberaum genutzt wurde, wird von den Mädchen, die etwa die Hälfte der täglichen 30 bis 40 Besucher ausmachen, gemeinsam gestaltet und eingerichtet. "An Ostern streichen wir zusammen", sagt Kümmel.

© SZ vom 08.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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