Die Stadt Wolfratshausen hat erste Planungsaufträge für die Umbauten in der ehemaligen Landwirtschaftsschule vergeben. In die älteren Gebäude an der Bahnhofstraße soll unter anderem das Stadtarchiv einziehen. Doch nach Ansicht von Kulturreferent und CSU-Stadtrat Alfred Fraas müsste die Stadt zugleich noch dringend Geld in ihr marodes altes Archiv im sogenannten Pumpenhäuschen an der Andreasbrücke stecken. Die wertvollen Archivalien seien dort vollkommen unzureichend gegen Feuer oder Einbrüche geschützt, monierte Fraas in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses. Mit einer Versicherungssumme von rund 76 000 Euro sei das gesamte Archiv weit unterversichert. Ziel müsse es sein, die Versicherungssumme auf mindestens 1,5 Millionen zu erhöhen, was aber nur mit Investitionen in den Brand- und Einbruchsschutz gelingen könne, sagte Fraas.
Die Stadt schlägt sich schon geraume Zeit mit Lösungen für ihr Archiv herum; ein Neubau am Loisachufer scheiterte nach einem ambitionierten Architektenwettbewerb 2014 per Bürgerentscheid. Daraufhin hatte sich die Stadt im vergangenen September für die nötigsten Sicherungen am Pumpenhäuschen Arbeiten für 35 000 Euro vorgenommen. Bisher sei aber nur für 10 000 Euro ein Fenster ausgetauscht worden, es fehlten noch die Brandschutztüren, kritisierte Fraas. Diese Türen seien nicht allzu teuer, aber unbedingt nötig, und sei es für ein halbes Jahr. Bei einem internen Gespräch im Januar hätten es der Bürgermeister und die Amtsleiter im Rathaus aber schlicht zurückgewiesen, die längst verabredeten Arbeiten ausführen zu lassen. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) mochte das Thema im Ausschuss nicht ausführlich diskutieren.