Wolfratshausen:Runde über neue Brücke

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Wolfratshausens Räte beschließen eine andere Route für den Stadtbus

Von Matthias Köpf, Wolfratshausen

Die Stadt Wolfratshausen wird ihre bisher zwei Stadtbuslinien zu einem Rundkurs mit dichteren, auf die S 7 abgestimmten Takten und mit Fahrten bis in den Abend hinein umgestalten. Dazu wird sie die Brücke zwischen Farchet und Waldram für die Busse öffnen und ihr einen Steg für die Fußgänger und Radfahrer zur Seite stellen. Dies hat der Stadtrat am Dienstagabend mit großer Mehrheit beschlossen. Er folgte damit einer einstimmigen Empfehlung des Bauausschusses, von der Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) inzwischen aber abgerückt war.

Der Ausschuss hatte noch gehofft, den Busbetrieb für die nächsten zehn Jahre sowohl als Rundkurs als auch in der bisherigen Form ausschreiben zu können. Dies habe sich aber als unmöglich erwiesen, sagte Heilinglechner im Rat. Für den Fall hatte auch er im Ausschuss beschlossen, nur den Rundkurs auszuschreiben. Nun schlug er dem Stadtrat jedoch vor, die bisherigen Linien mit etwas längeren Betriebszeiten und dichterem Takt auszuschreiben, und begründete dies mit der S 7-Verlängerung nach Geretsried. Werde diese bis 2024 verwirklicht, so müsse ihr dann auch das Bus-System angepasst werden. Daher wolle er nun zwar Geld für nötige Verbesserungen bei Takten und Fahrzeiten ausgeben, aber nicht für eine Brücke, die womöglich überflüssig werde. Die Mitglieder der Stadtbus-Arbeitsgruppe und andere Räte zeigten sich von diesem Sinneswandel überrascht und hielten ihm entgegen, dass die zweite Brücke höchstens 300 000 Euro kosten und sich bis zum Bau der S 7-Verlängerung längst bezahlt gemacht haben werde, weil sich Verbesserungen beim Bus mit dem Rundkurs viel billiger erreichen ließen. Auf zehn Jahre spare sich die Stadt trotz Brückenbau 600 000 Euro, sagte Hans Schmidt (Grüne), wobei diese Rechnung laut Heilinglechner auf einem keineswegs sicheren Zuwachs bei den Fahrgastzahlen von bis zu 40 Prozent beruht. Die Entscheidung für den Rundkurs fiel mit 17 Stimmen gegen Heilinglechner, Josef Praller, Helmut Forster, Kathrin Gschwendtner und Walter Daffner (BVW) sowie Gerlinde Berchtold (SPD).

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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