Deutsche Sprache, schwere Sprache. Das gilt für so manchen Neuankommenden im Lande, manchmal aber auch für Einheimische auf der Suche nach einer besonders griffigen Formulierung. Das Wort "Asylothek" hat beispielsweise die Erzdiözese München und Freising erfunden, um eine Abteilung im Bücherregal zu beschreiben, in der Asylbewerber Medien finden, mit denen sie Deutsch als Fremdsprache lernen oder mit denen ihre Helfer den Sprachunterricht gestalten können. Der Begriff "Asylothek" aber ist Andrea Poloczek, Leiterin der Stadtbücherei Wolfratshausen und damit örtliche Hüterin des Wortes, nicht recht schmackhaft zu machen: "In einer Bibliothek gibt es Bücher, aber was gibt es dann in einer Asylothek?", habe sie sich gefragt. Zwar konnte sie die Abteilung in ihrem eigenen Haus, in der es ein breites Angebot interaktiver Deutschkurse, multimedialer oder visueller Wörterbücher, zweisprachiger Bilderbücher, Spiele und Übungshefte gibt, nun dank einer Spende von 800 Euro des Fachverbands Sankt Michaelsbund aus dem Sonderfonds zur Begleitung und Förderung von Flüchtlingen in der Erzdiözese München und Freising auf 151 Titel erweitern. Doch für den Zweck suchte Poloczek auch gleich einen treffenderen Namen: Statt "Asylothek" heißt die Abteilung nun kurzerhand "Neue Heimat - Neue Sprache".
Wolfratshausen:Neue Heimat
Bücherei für Flüchtlinge
Von Claudia Koestler, Wolfratshausen
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