Wolfratshausen:Kranke Eschen gefällt

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Auf dem Grundstück hinter der früheren Happ'schen Apotheke soll einmal ein Parkhaus entstehen. Die Fällaktion hat damit der Stadt und dem Forstamt zufolge nichts zu tun. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Pilzbefallene Bäume hätten sonst leicht umstürzen können

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Fällung mehrerer großer Bäume auf einem Grundstück im Bergwald hat am Mittwoch einige Wolfratshauser irritiert. Schließlich befinden sich die frischen Baumstümpfe zum Großteil auf einem städtischen Grundstück hinter der Happ'schen Apotheke, das die Stadt an einen Investor verkauft hat, der dort Parkflächen errichten soll.

Gelten die Fällungen bereits dem Parkhaus? Nein, sagt Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW). Sie dienten vielmehr der Verkehrssicherung. Das bestätigt Revierförster Robert Nörr, der die Fällungen angeordnet hat. Bei den Bäumen handle es sich um Eschen, die vom Eschentriebsterben "extrem bedroht" gewesen seien. Die pilzbefallenen Bäume hätten unbedingt entfernt werden müssen. Sie hätten sonst leicht umstürzen können.

Das Grundstück im Ortszentrum umfasst vier Flurnummern, ist 941 Quadratmeter groß und bis auf einen maroden Bungalow unbebaut. Es war kürzlich öffentlich ausgeschrieben. "Der Käufer verpflichtet sich, den Grundbesitz innerhalb zweier Jahre nach Erwerb unter anderem mit einem oberirdischen Parkdeck sowie Geh- und Fahrtflächen zu bebauen", hieß es in einer Anzeige im Isar-Kurier.

Heilinglechner zufolge wurde das Grundstück nach einem Stadtratsbeschluss öffentlich ausgeschrieben. Es habe zwei Interessenten gegeben. Der frühere Betreiber der Wolfratshauser Diskothek "Turm", Sepp Schwarzenbach und Korbinian Heberlander wollten dort ein Parkhaus errichten und anschließend ein Hotel darüber bauen. Sie erhielten den Zuschlag jedoch nicht. Wer der Käufer ist, werde bekanntgegeben, wenn die Verhandlungen abgeschlossen seien und Gründe für die Geheimhaltung wegfielen, sagt Heilinglechner - "in einer der kommenden Sitzungen". Der Bürgermeister bestätigt, dass es in diesem Zusammenhang auch Gespräche mit der Untermarkt 7-11 GmbH gegeben habe, die das Isar-Kaufhaus erworben hat, um es abzureißen und dort einen Neubau mit großem Laden, Wohnungen und Praxen zu errichten. Weil dafür auch zahlreiche Stellplätze nötig sind, böte sich ein Parkhaus auf dem benachbarten Grundstück an.

© SZ vom 17.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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