Wolfratshausen:Kinder-Oase im Dschungel

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Dschungel von Farchet: Laurin (li.) und Lilly schnitzen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Ferienaktion der Schule der Phantasie zum Thema "1001 Nacht"

Von Floriana Hofmann, Lisa Fey, Wolfratshausen

Das Wäldchen im Farchet ist auch heuer wieder der "Dschungel von Farchet". Unter dem Motto "1001 Nacht" verbringen dort bis Donnerstag 110 Buben und Mädchen im Alter von sechs bis 13 Jahren Zeit in der Natur und betätigen sich künstlerisch. Die Kinder, es sind so viele wie noch nie, sind in sieben Gruppen aufgeteilt, jede wird von einem Künstler und einem Praktikanten betreut.

Die Gruppe "Sandige Oase" etwa baut eine rund anderthalb Meter hohe vierseitige Pyramide und schnitzt Dolche. Salbeigeruch zieht durch den "Dschungel": Die Kinder, die sich "Grüner Flaschengeist" nennen, haben eine Räucherschale aufgebaut. Zu dieser Gruppe kommt nur, wer eine Prüfung bestanden hat: Besucher müssen eine Wurzel möglichst lange im Mund behalten - es ist scharfer Ingwer. Die Gruppe "Weißer Morgenstern", bastelt und bemalt Räuchersteine. Die Kinder haben sich ein Tor gebaut, "damit keiner mehr guckt", wie ein Junge sagt. Andere töpfern, bauen Trommeln oder filzen. Die Werke werden beim Abschlussfest am Donnerstag an die Besucher, Eltern, aber auch Stadträte und den Bürgermeister, verkauft. Für das Fest schreinert die Gruppe "Blaues Kamel" eine "Berberhütte". Von dieser aus werden die Objekte versteigert. Der Leiter der Gruppe "Schwarzer Bart", Michael Sterna, ist dem Motto entsprechend angezogen: Er trägt ein graues arabisches Gewand und einen blaugrünen Turban. Mit den Kindern baut er eine Sitzbank, die für eine rituelle Fußwaschung verwendet wird.

Auf einer Lichtung sitzen die sechsjährige Rebecca und die siebenjährige Nina. Die Mädchen gestalten die Flagge ihrer Gruppe "Goldene Sterne". Rebecca ist zum ersten Mal im "Dschungel von Farchet", sie hat schon Amulette gemacht, eine Garderobe genagelt und Pfeil und Bogen geschnitzt. Nina ist zum zweiten Mal dabei und wusste schon, "dass es gut sein wird". Für sie ist das Wichtigste, "Freunde zu finden, mit denen man spielen kann und etwas zu basteln, das man mit nach Hause nehmen kann". Frühstück und Mittagessen, etwa Fladenbrot und Couscous, bereiten die Kinder selbst zu.

Die Schule der Phantasie organisiert die Kinderkunstaktion zum 14. Mal, sagt die Vorsitzende Kerstin Vetter. Es sei immer wieder "toll, die Begeisterung der Kinder zu sehen". Durch das Motto "1001 Nacht" sollten sie einen Einblick in die arabische Welt erhalten.

© SZ vom 03.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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