Der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Helinglechner hat zum Jahresanfang zunächst einmal eine Menge abzuarbeiten. Schließlich war er zum Jahresende 2016 gute sechs Wochen nicht im Rathaus und muss erst einmal zahlreiche Schreiben öffnen und beantworten. Mitte November wurde Heilinglechner an der Hüfte operiert. Nach der Reha sei er wieder "ganz flott unterwegs", sagt er. "Es ist alles sehr gut verlaufen." Derzeit befinde er sich "in einer Art Wiedereingliederung" und müsse noch etwa zweimal pro Woche zur Physiotherapie. "Es braucht alles seine Zeit", sagt der Bürgermeister. Der Mensch sei eben "kein Pkw, wo man neue Stoßdämpfer einbaut und schon läuft alles wieder wie geschmiert".
Als vorbildlicher Bürgermeister hat Heilinglechner die OP selbstverständlich in der Wolfratshauser Kreisklinik machen lassen - für die er voll des Lobes ist. "Die medizinische Betreuung kann ich nur empfehlen", hat er öffentlichkeitswirksam auf dem Blog der Stadt verkündet und von dem "überaus kompetenten und freundlichen" Personal, den geräumigen Zimmern, dem guten Essen und dem Blick auf die Alpen vom vierten Stock geschwärmt, wo die Orthopädieabteilung untergebracht ist. Bereits kurz nach der Operation konnte er mit den ersten physiotherapeutischen Einheiten beginnen und ließ sich mit der Belegschaft der Orthopädie ablichten - lächelnd auf seinem Krankenbett in Jogginghose und Badelatschen, in den Händen ein Schild mit dem Hashtag-Slogan "#WirsindWOR".
Nun sitzt Heilinglechner wieder im Anzug im Rathaus. Seine ersten offiziellen Termine als Bürgermeister hatte er am 5. Januar: Erst empfing er die Heiligen Drei Könige mit Kaplan Thomas Barenth, die das Rathaus für das neue Jahr segneten, dann nahm er an der Jahreshauptversammlung der Wolfratshauser Feuerwehr teil. In seinem Büro war er aber schon Ende Dezember immer wieder, um die ersten Briefe zu öffnen und E-Mails zu lesen. "Ich muss meinen beiden Stellvertretern großes Lob aussprechen für ihre hervorragende Arbeit", sagt Heilinglechner zur Vertretung in seiner Abwesenheit. Es gebe jedoch viel, das an ihn als Ersten Bürgermeister gerichtet sei.
Was die politische Arbeit im Stadtrat betrifft, geht das neue Jahr relativ gemächlich an. Ausschusssitzungen gibt es im Januar keine. Allerdings hat Heilinglechner mit den Fraktionssprechern für Dienstag, 17. Januar, eine öffentliche Sondersitzung des Stadtrats einberaumt. Dabei soll es um das so genannte Kraft-Areal am Bahnhof und das Parkplatz-Konzept für die Innenstadt gehen. Dinge, die, wie Heilinglechner sagt, in einer gewöhnlichen Stadtratssitzung schlecht unterzubringen seien. So werde man sich noch einmal ausführlich mit der Verkehrsuntersuchung zur Bebauung des Kraft-Areals befassen. Hier gehe es darum, eine Lösung zu finden, um den Verkehrsfluss auf der Sauerlacher Straße aufrecht zu erhalten, unter Einbeziehung von Schießstättstraße und Moosbauerweg. Ein Beschluss wäre wünschenswert, sagt Heilinglechner. Schließlich wolle auch der Investor wissen, wie es weitergehe. In Sachen Parkplätze gehe es um die Planungen. "Die Frage ist: Wo beginnen wir, was lässt sich am leichtesten umsetzen", sagt Heilinglechner. Auch wenn die Realisierung eines Parkhauses wohl 2017 noch nicht auf dem Plan steht, ganz zu schweigen von der Umgestaltung des westlichen Loisachufers.
Als persönlichen Vorsatz für 2017 hat Heilinglechner beschlossen, mehr Sport zu machen - sobald es die Gesundheit zulässt. Das teilt er jedenfalls im Blog mit. Ganz Bürgermeister, verweist er dabei gleich auf die Wander-Routen auf der Homepage der Stadt und die Hubert-und-Staller-Radtour.