Wolfratshausen:Geld zum Investieren

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Der Gemeinderat in Dietramszell verabschiedet den Haushalt 2015

Von Petra Schneider

Der Haushaltsplan für 2015 ist am Dienstag einstimmig vom Gemeinderat gebilligt worden. Wie die von Kämmerin Heike Finsterbusch vorgelegten Zahlen zeigen, verbessert sich die finanzielle Situation der Gemeinde stetig: Der Haushalt ist ausgeglichen, die Gemeinde kommt im sechsten Jahr in Folge ohne neue Kredite aus. Anders als 2005, 2009 und 2010 können heuer voraussichtlich Überschüsse aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 858 000 Euro erwirtschaftet werden. Auch die Rücklagen sollen um rund 13 000 Euro auf 1,4 Millionen Euro aufgestockt und die Schulden von derzeit rund 3,4 Millionen abgebaut werden.

"Mit großer Freude" präsentiere sie den Haushaltsentwurf, sagte Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD). "Wir haben uns auf die Mittel beschränkt, die wir haben, und uns auf die wichtigsten Aufgaben konzentriert." Das ermöglicht Spielraum für Investitionen: 4,2 Millionen Euro werden in Erhalt und Ausbau der Infrastruktur investiert. Ein Großteil fließt in die stufenweise Sanierung der Grund- und Mittelschule, heuer werden D-Bau und Fachräume in Angriff genommen. Rund 1,2 Millionen sind für die Trinkwasserversorgung vorgesehen, darunter den Neubau des Hochbehälters am Jasberg und die Sanierung von Leitungen, die Erschließung des Baugebiets Ascholding und die Anbindung zum neuen Gewerbegebiet. In die Breitbandversorgung fließen 250 000 Euro, in den Hochwasserschutz Bairawies rund 200 000 Euro. Für Bau, Unterhalt und Sanierung von Straßen sind knapp 850 000 Euro eingeplant: Dazu zählt die Erneuerung der Straße nach Rampertshofen, der Gehweg in Obermühltal, die Sanierung Nordhofstraße und Werner-Gebhardt-Weg. Die Erschließung des Gewerbegebiets Ascholding wird außerhalb des Haushalts über einen Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Bayerngrund abgewickelt. Der Vertrag über eine Summe von knapp 1,8 Millionen Euro läuft bis März 2016.

Vor allem die hohe Steuerkraft trägt zur verbesserten Finanzlage bei: Sie ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 18 Prozent gestiegen. Die Lohn- und Einkommensteuer (knapp drei Millionen) sowie die Gewerbesteuer (1,5 Millionen) machen die größten Einnahmequellen aus. In der Steuerkraft belegt Dietramszell im Landkreis Rang fünf hinter Geretsried, Wolfratshausen, Bad Tölz und Lenggries. Weil sie in den vergangenen Jahren gestiegen ist, erhält die Gemeinde aber deutlich weniger Schlüsselzuweisungen als im Vorjahr: Sie liegen bei 550 000 Euro. Die "Rekordsumme" von 2,5 Millionen Euro Kreisumlage macht laut Gröbmaier fast ein Viertel der Ausgaben im Verwaltungshaushalt aus. Insgesamt umfasst der Haushalt ein Volumen von 13,7 Millionen Euro, davon 9,5 Millionen im Verwaltungshauhalt und 4,2 Millionen im Vermögenshaushalt. Zweiter Bürgermeister Michael Häsch (CDU) forderte die Ausweisung neuer Gewerbegebiete, um künftige Aufgaben, etwa den für 2018 vorgesehenen Kindergartenneubau in Ascholding, durch zusätzliche Steuereinnahmen und ohne Griff in die Rücklagen zu finanzieren.

© SZ vom 24.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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