Wolfratshausen:Fußgängerbrücke wird gebaut

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Nach jahrelangen Diskussionen steht nun der Plan für den Weg über den Isarkanal zwischen Schäftlarn und Egling

Schäftlarn - Noch in diesem Jahr soll der seit langem geplante Fußgängerübergang an der Dürnsteiner Brücke bei Schäftlarn gebaut werden. Alle Beteiligten hätten eine dementsprechende Vereinbarung getroffen, sagte Erich Rühmer, der Vorsitzende des Isartalvereines. Wann genau der Bau beginnen soll, ist allerdings noch nicht klar. Da für die Arbeiten die bestehende Brücke zeitweise gesperrt werden müsse, wolle man sich in Bezug auf den Zeitplan mit der Abtei Schäftlarn und den Flößern der Gegend absprechen. Auch wie lange die Bauarbeiten dauern werden, konnte Vorsitzender Rühmer bei einem Pressegespräch am Donnerstag in München noch nicht mitteilen.

Das Staatliche Bauamt wird sich Rühmer zufolge um die Abwicklung der Arbeiten kümmern und die fertige Brücke dann dem Energiekonzern Eon übergeben, dem der Grund gehört. Das Bauamt habe seinen finanziellen Beitrag zum Bau zuletzt von 60 000 auf 70 000 Euro erhöht. Diese Summe eingerechnet, habe man insgesamt 172 000 Euro für den Bau der Brücke eingesammelt. Das sollte Rühmer zufolge reichen. Die Brücke selbst wird einer Berechnung aus dem Jahr 2013 nach etwa 128 000 Euro kosten, sagt der Vorsitzende des Isartalvereins. Dazu kämen noch diverse Nebenkosten, etwa für die Beschilderung. Ursprünglich waren die Gesamtkosten auf etwa 200 000 Euro geschätzt worden.

Die Dürnsteiner Brücke über den Isarkanal, die Schäftlarn beim Gasthaus Bruckenfischer in der Nähe des Klosters mit Egling und Straßlach-Dingharting verbindet, ist so schmal, dass Fußgänger und Radfahrer neben den Autos kaum Platz haben - eine gefährliche Situation. Schon seit 2005 bemühen sich die benachbarten Gemeinden, die Landkreise München und Tölz-Wolfratshausen, der Isartalverein, das Staatliche Bauamt und die Firma Eon um eine Lösung für dieses Problem. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden diverse Varianten diskutiert, fast im Jahrestakt wurde der Bau angekündigt. Im Jahr 2011 etwa hatte man überlegt, eine anderswo ausrangierte Brücke neben die bestehende zu setzen. Es stellte sich jedoch heraus, dass es nicht möglich war, das tonnenschwere Bauwerk das steile Isarhochufer hinunter an seinen vorgesehenen Platz zu bringen. 2013 war von einem an die Brücke angehängten Steg für Fußgänger und Radfahrer die Rede, doch dieser Plan scheiterte an finanziellen Unstimmigkeiten. Entschieden hat man sich schließlich für einen 1,60 Meter breiten Weg für Fußgänger, der an eine Seite der bestehenden Brücke angehängt werden soll. Die Idee, auch Radfahrer zu berücksichtigen, wird nicht umgesetzt - die Radfahrer würden erfahrungsgemäß lieber auf der Straße fahren und einen Steg nicht nutzen, hatte Rühmer im Januar argumentiert, als er die jetzige Lösung ankündigte.

© SZ vom 28.03.2015 / RUE - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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