Wolfratshausen:Die ersten Unterschriften

Bürgerladen-Initiatoren starten ihr Bürgerbegehren

Von Matthias Köpf, Wolfratshausen

Die Initiatoren des Wolfratshauser Bürgerladens haben am Freitag damit begonnen, Unterschriften für ihr Bürgerbegehren zu sammeln. Im Untermarkt hatten sie am Vormittag ihren Tisch aufgestellt; binnen zweier Stunden kamen allein dort fast 80 Unterschriften zusammen, denn die Kunden des freitäglichen Wochenmarkts schickten sich teils gegenseitig zum Unterzeichnen.

Als klares Signal wertet Bürgerladen-Sprecher Ernst Gröbmair auch, dass bis zum Mittag 33 umliegende Geschäfte das Auslegen der Listen erlaubt hätten. Sie alle fürchteten keineswegs eine städtisch subventionierte Konkurrenz durch den Bürgerladen, wie die örtliche CSU kritisiert, sondern hofften auf eine Belebung der Innenstadt. Geplant war der Laden stets im Untermarkt 10. Jedoch hatte der Stadtrat anstelle einer Sanierung mehrheitlich beschlossen, das Haus an einen Investor zu vergeben und das darin gelegene Heimatmuseum zurückzumieten. Am Bürgerladen sollte sich die Stadt dafür mit 100 000 Euro beteiligen. Obwohl laut Stadtverwaltung und Landratsamt beides ungültig ist, war der Rat auch in einer zweiten Sondersitzung am Dienstag nicht über eine Vertagung in den Herbst hinausgekommen. Daher wollen die Initiatoren den Laden nun per Bürgerbegehren und nötigenfalls per folgendem Bürgerentscheid durchsetzen. Sie informieren an diesem Samstag von 10 bis 14 Uhr am Marienplatz und wollen bis nach den Ferien mehr als die rund 1550 Unterschriften von Wahlberechtigten einsammeln, die laut Rathaus für ein erfolgreiches Begehren nötig sind. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) zeigte dafür am Freitag Verständnis. Als Bürger würde er auch unterschreiben, als Bürgermeister wolle er sich aber nicht in dieser Weise gegen den Rat stellen.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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