Wolfratshausen:Bürgermeister protestiert gegen Asylunterbringung

Nicht nur in Geretsried, auch in Wolfratshausen wächst der Unmut darüber, wie die Regierung von Oberbayern ihre Flüchtlingsunterkünfte betreiben will - nämlich ohne Sicherheitsdienst und Sozialarbeiter. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) prangert das in einem Protestbrief an Sozialministerin Emilia Müller (CSU) als "unverantwortlich" an. "Wie sollen Asylbewerber integriert werden, wenn man sie sich selbst überlässt?", fragt Heilinglechner und fordert eine Betreuung rund um die Uhr. Bislang hatte der Landkreis die Gemeinschaftsunterkünfte betrieben und für mehrere Millionen Euro im Jahr sowohl einen Sicherheitsdienst als auch eine sozialpädagogische Betreuung vorgesehen. Beides entfällt mit der Übernahme durch den Bezirk. Hintergrund ist eine neue Strategie der Staatsregierung. Heilinglechner schreibt nun, dass es an der Unterkunft in der Heimgartenstraße mit derzeit 64 Menschen immer wieder Konflikte gegeben habe. Die Sicherheit vor allem allein stehender Frauen sei erheblich gefährdet. In der zweiten Unterkunft am Loisachbogen hatte das Landratsamt höchstens 80 Flüchtlinge unterbringen wollen, die Regierung wolle sie nun mit 120 Menschen belegen. Allein das bedeute eine enorme Verschlechterung der Lage.

© SZ vom 19.01.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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