Wolfratshauser Sportlergala:Athleten im Rampenlicht

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Bei der Veranstaltung in der Loisachhalle werden mehr als hundert Wettkämpfer, Trainer und Förderer des Sports geehrt - ausgewählt wurden sie nach einem neuen Procedere.

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Namen sind Nachrichten, heißt es. Und an Namen mangelte es nicht am Freitag in der Wolfratshauser Loisachhalle, wo die diesjährige Sportlerehrung über die Bühne ging: Eine zweieinhalbstündige, aufwendig gestaltete Gala, bei der sich die Besten feiern ließen. Der Öffentlichkeit präsentieren durften sich Einzelathleten und Mannschaftssportler, die sich im Jahr 2016 im Wettbewerb um Pokale und Platzierungen das Äußerste abverlangt haben. Sie alle wurden mit großzügigem, teils tosendem Applaus in der festlich ausgestalteten Halle bedacht - es war einmal mehr ein Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben der Stadt, die keinen Aufwand scheute, um ihre Verbundenheit mit den Leistungsträgern aller Altersklassen und Sportarten zu dokumentieren.

Beeindruckende Kraftakrobatik zeigte das Team Nikiferow. (Foto: Hartmut Pöstges)

Dazu zählten ein artistisches Rahmenprogramm mit dem drahtig-muskulösen Kraftakrobatik-Team des mehrfach hochdekorierten Turners Peter Nikiferow, eine professionell gesteuerte Sound- und Videoanlage, die gewiss auch Disco-Maßstäben genügt hätte, und eine gut funktionierende Bewirtung der Gäste an den Tischen. Dem Moderatoren Carl-Christian Eick zur Seite standen zwei behende, aufgekratzte junge Damen namens Diana und Sandra Miller, die mit dem Umhängen der Medaillen und der Urkunden-Übergabe alle Hände voll zu tun hatten. Auf lange Ansprachen wurde bei alledem verzichtet, als Vertreter des aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Bürgermeisters Klaus Heilinglechner ergriff Fritz Schnaller nur kurz das Wort. Sport sei eine absolute Notwendigkeit, stärke Gesundheit und Disziplin und trage zur Überwindung von kulturellen Grenzen bei, sagte der Zweite Bürgermeister, der allerdings kleinlaut einräumte, dass er selber nicht der Allersportlichste sei und sich in dieser Richtung seit einigen Wochen nicht mehr betätigt habe. Dafür aber habe die Stadt in den vergangenen Monaten viel für den Sport getan. Schnaller führte als Beispiele die Finanzierung der geplanten Surfwelle und die Sanierung von Laufbahnen an. Sein wichtigster, gewiss auch anstrengender Beitrag zur Gala bestand darin, dass er die mehr als hundert Siegerurkunden eigenhändig, unter erklärtem Verzicht auf einen Unterschriftenstempel, abgezeichnet hatte. Weil es in der Vergangenheit Kritik am Konzept der Sportlerehrung gegeben hatte, kam diesmal ein neues Procedere zur Geltung, das der mittlerweile aus dem Amt und dem Stadtrat geschiedene Sportreferent Benedikt Brustmann gemeinsam mit dem Vorsitzenden des TSV Wolfratshausen, Alfred Barth, entwickelt hatte. Die Kandidaten für die drei Kategorien Bronze (Leistungen auf Kreis- und Bezirksebene), Silber (die Top Drei von bayerischen und süddeutschen Meisterschaften) und Gold (Teilnehmer bei Olympischen Spielen sowie von Welt- oder Europameisterschaften) wurden dem neuen Statut zufolge nicht mehr von der Öffentlichkeit, also nach ihrer Bekanntheit und Beliebtheit gewählt, sondern ausschließlich nach ihrer Leistung. Auf ein Votum der Bürger stützt sich nach dem neuen Konzept nach wie vor der Titel "Sportler des Jahres", der auf Günter Marhold von der Leichtathletikabteilung des TSV Wolfratshausen entfiel. Er setzte sich damit gegen den Radsportler Horst Schwanke vom RSC Wolfratshausen durch. Marhold wurde auch, gemeinsam mit Detlef Gärtner und Michael Merkel (beide ebenfalls TSV) mit der Goldmedaille für seinen ersten Platz bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im 24-Stunden-Lauf ausgezeichnet. Goldmedaillen gingen an Schwanke, den Radfahrer Wolfgang Sacher (RSC) und den Leichtathleten Martin Wilhelm (DJK Waldram).

Alle Sportler, Trainer und Förderer, die bei der großen Gala in der Loisachhalle geehrt wurden, kamen zum Schluss zusammen auf die Bühne. (Foto: Hartmut Pöstges)

Mit dem Titel "Trainerin des Jahres" darf sich nunmehr Ulrike Newel von der Handballspielgemeinschaft (HSG) Isar-Loisach schmücken, die sich größter Beliebtheit unter ihren Schützlingen erfreut. Für sein "Sportliches Lebenswerk" wurde Andreas Huber vulgo "Huaba Anderl" geehrt, der im Bereich Leichtathletik an unzähligen Meisterschaften teilgenommen hat und als "Aushängeschild und Urgestein des TSV Wolfratshausen" gilt. Er nahm die Auszeichnung sichtlich gerührt entgegen.

Offizieller "Förderer des Sports" schließlich ist Alfred Segerer. Ihm wird bescheinigt, dass er maßgeblich zum Bau von Sportanlagen im Stadion beigetragen habe, dass er sich stark eingesetzt habe, als der Zerfall der Wölfe-Fußballer drohte und dass er überhaupt immer "sofort da ist, wenn man ihn braucht".

© SZ vom 12.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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