Wellenbad:Startschuss für zweiten Anlauf

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Initiative kämpft weiter für Erhalt des Wellenbads in Penzberg

Die Initiative, die sich für den Erhalt des Wellenbads in Penzberg einsetzt, sammelt wieder Unterschriften. Das ist der Startschuss für ein zweites Bürgerbegehren, das den Neubau eines Hallenbads verhindern soll. Dieses Mal wollen Wolfgang Kling, Vorsitzender des Schwimmvereins SG Oberland, und seine Mitstreiter sichergehen und haben die Fragestellung mit Anwalt Markus Fürst abgestimmt. Sie lautet: "Sind Sie dafür, dass das bestehende Wellenbad Penzberg erhalten und saniert wird?" Etwa 700 Unterschriften haben Kling und sein Team gesammelt. Etwa 1200 Unterschriften braucht die Initiative, damit das Bürgerbegehren vom Stadtrat geprüft wird.

Kling ist zuversichtlich, dass sein neues Bürgerbegehren die erforderliche Anzahl an Unterschriften erhalten wird, hatten doch beim ersten Versuch 1850 Penzberger für eine Sanierung des Wellenbads an der Seeshaupter Straße unterzeichnet. Beim ersten Anlauf scheiterte die Initiative, nachdem das Verwaltungsgericht München die Klage gegen die Ablehnung durch den Stadtrat wegen der irreführenden Fragestellung abschmetterte. Nichtsdestotrotz hat Fürst einen Antrag auf Berufung gestellt. Bis Ende Juni muss er die schriftliche Begründung nachreichen.

Aktualisiert sind beim neuen Begehren auch die Zahlen: Den Kosten für den Neubau in Höhe von 17,4 Millionen Euro stehen Sanierungskosten von etwa drei Millionen Euro gegenüber. Das Wellenbad sei funktionstüchtig, betriebsbereit und standsicher, sagt Kling. Die Wasserqualität sei sehr gut.

Das Verwaltungsgericht hatte bei der Verhandlung der Stadt mit auf den Weg gegeben, dass sie sich nicht auf eine Nicht-Zuständigkeit berufen könne, auch wenn das Wellenbad an das Kommunalunternehmen Stadtwerke ausgelagert wurde. Dennoch will man weder im Rathaus noch bei den Stadtwerken den Ausgang des Bürgerbegehrens, das in einen Bürgerentscheid münden könnte, abwarten. Stadtwerke-Chef Josef Vilgertshofer lädt an diesem Dienstag, 5. Juni, 18 Uhr (Stadtwerke, Sitzungssaal), zur Präsentation der ausgearbeiteten Pläne für das neue Hallenbad ein. Mulmig sei ihm wegen des Bürgerbegehrens nicht, so Vilgertshofer. "Wir haben den klaren Auftrag, ein Bad zu planen." Architekt Wolfgang Gollwitzer stellt seinen Entwurf vor, der sich von den ersten Skizzen der Firma Constrata "drastisch" unterscheide, sagt Vilgertshofer. Beim gewünschten Raumprogramm bleibe es: ein 25-Meter-Becken, ein Kombi-Lehrschwimmbecken, ein Eltern-Kind-Bereich, eine Saunalandschaft und eine Rutschenanlage.

Vor der Präsentation der Pläne meldet sich auch die Penzberger CSU zu Wort. Seine Partei begrüße den Neubau eines Schwimmbads, teilt Ortsvorsitzender Nick Lisson mit. "Trotz so mancher vermeidbarer Widrigkeiten." Lisson bezieht sich damit wohl auf die ungeklärte Rechtslage der Zuständigkeit Zwischen Stadt und Stadtwerken und dem Start des neuen Bürgerbegehrens. Die Stadt könne sich einen Neubau leisten, die Kosten einer Sanierung könnten indes nur annähernd beziffert werden, so Lisson.

© SZ vom 05.06.2018 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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