Wassermassen und Geröll:Video zum Murenabgang

Lesezeit: 2 min

Stadtrat Alfred Fraas erläutert seine Lösung zum Schutz des Wolfratshauser Bergwaldes.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Als nach heftigen Regenfällen am 5. Juni 2016 Wassermassen vom Golfplatz den Bergwald hinunterstürzten, spülte auch tonnenweise Geröll den Hang hinunter. Die Frauenkapelle wurde überflutet, dass auch Wasser in die Häuser am Birnmühlplatz lief, konnte die Feuerwehr verhindern. Schon am Tag darauf hatte Stadtrat Alfred Fraas (CSU) eine Lösung parat: Man solle den kleinen Wall entlang der Kante am Golfplatz einfach nach Westen verlängern, sodass das Regenwasser frei in den Rauschergraben abfließen kann. Die Stadt ließ jedoch eine provisorische Grube ausheben und pumpte das Wasser ab, danach wurde am Plateau ein Rückhaltebecken errichtet.

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Unnötig ausgegebenes Steuergeld, befindet Alfred Fraas. Und um das zu untermauern, hat er nun ein Video erstellt, das auf YouTube zu sehen ist. Unter dem Titel "Das Wasser sucht sich seinen Weg auch am Golfplatz am Bergwald in Wolfratshausen" erläutert er anhand von aufwendig erstellten Grafiken, wie es zum Murenabgang kommen konnte, und erläutert seine Lösung. Der etwa zehnminütige Film erklärt, wie der Golfplatz das Gelände versiegelt hat, weshalb an der Hangkante ein etwa 50 Zentimeter hoher Wall errichtet wurde, an dessen Ende sich das Regenwasser in den Bergwald ergoss. Weil der Ablauf aber die damals neu errichtete Bergwaldbühne gefährdet hatte, hat die Stadt den Wall nach Norden verlängert - bis zu der Stelle, an der sich im Sommer 2016 der Wasserfall ergoss, der zum Murenabgang führte. Daraufhin plädiert Fraas für die "simpelste und kostengünstigste Lösung": Den Wall zirka 50 Meter nach Westen zu verlängern, wo das Wasser frei in den Rauschergraben abfließen könne. Diese genehmigungsfreie Variante ist laut Fraas auch vom Wasserwirtschaftsamt präferiert worden.

Alfred Fraas will seine Idee prüfen lassen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Dass sie nicht realisiert wurde, obwohl er sogar angeboten hatte, den Wall selbst zu baggern, wurmt den Stadtrat noch heute. Den Film habe er erstellt, nachdem der Bauausschuss kürzlich beschlossen hat, die Stadt solle sich für ein Konzept zum kommunalen "Sturzflut-Risikomanagement" bewerben. "Da werden wieder irgendwelche Planer beschäftigt, und man weiß überhaupt nicht, mit welchem Auftrag", sagt Fraas. Für ihn passt das in die lange Liste unnötiger Ausgaben, die die Stadt wegen des Bergwalds schon getätigt habe: bei aufwendigen Planungen für die Hangsicherung, und zuletzt dem Rückhaltebecken. Schließlich obliege es dem Grundeigentümer des Golfplatzes, das Wasser so abzuleiten, dass es den Hang nicht gefährde.

Für Fraas ist das neue Rückhaltebecken auch eine Gefahr. Wenn die Abflussrohre verstopfen, könne sich wieder Wasser in den Bergwald ergießen, erklärt er im Film. Der Wall hingegen sei "sicher". Für Fraas ist er auch jetzt noch eine Option - "sozusagen als doppelter Boden". Das Video habe er für die Wolfratshauser gemacht - aber auch für die Stadträte. "Ich wollte mal klarmachen, wie die Situation ist, weil das scheinbar keiner kapiert hat." Sehenswert ist es schon wegen der eindrucksvollen Aufnahmen des Wasserfalls im Bergwald, die Fraas im Juni 2016 gemacht hat.

© SZ vom 26.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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