Verein "Surfing Wolfratshausen":Surfwelle nimmt große Hürde

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Die europäische Leader-Aktionsgruppe billigt Förderbeitrag in Höhe von 172 000 Euro. Damit könnte der Verein im Frühjahr 2019 das Projekt umsetzen, denn er hat die von ihm geforderte Eigenleistung fast beisammen.

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Der Verein "Surfing Wolfratshausen" ist einen wichtigen Schritt beim Projekt Surfwelle an der Weidachmühle vorangekommen. Die europäische Leader-Aktionsgruppe hat am 13. März einen Förderbeitrag in Höhe von 172 000 Euro gebilligt. Das ist nicht unerheblich, denn von diesem Fördergeld hängt ein Zuschuss der Stadt Wolfratshausen in Höhe von 100 000 Euro ab.

Der Verein "Surfing Wolfratshausen" unternimmt alle denkbaren Anstrengungen, um das Projekt Surfwelle voranzubringen, ein mühsames, seit 2013 verfolgtes Unterfangen mit allerlei Hürden.

Die Leader-Zusage ist allerdings auch mit einer Bedingung verknüpft: Dem Gremium müssen innerhalb eines halben Jahres konkrete Pläne vorgelegt werden, die es wiederum mit der Stadt und der Kreisbehörde abzugleichen gilt. Denn bei dem Vorhaben an der Weidachmühle, das insgesamt 320 000 Euro kosten soll, handelt es sich formal auch um ein Bauprojekt. Zusätzlich muss der Verein selbst noch 60 000 Euro über Spenden beitragen, sodass ein nicht unerheblicher Zeitdruck entstanden ist, der zuletzt zu einem vernehmlichen Unmut im Rathaus geführt hatte. Die Stadträte hatten sich dort wegen des Leader-Termins unter dem unersprießlichen Zugzwang gesehen, trotz unzureichender Informationen einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 5000 Euro über einen Zeitraum von 15 Jahren gewähren zu müssen. Ohne diesen wäre das Finanzierungsgebäude eingestürzt.

Die Initiatoren des Projekts "Surfwelle", Stefanie und Marcus Kastner, sind überzeugt davon, damit ihre Heimatstadt voranzubringen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Wenn alles gut geht, könnte die Surfwelle nun im Frühjahr 2019 in Betrieb gehen, und dies erscheint nicht unrealistisch zu sein, wie einem ausführlichen Bericht der beiden Vereinssprecher Stefanie Kastner und Andreas Kämmerer vor dem Stadtrat zu entnehmen war. Denn die erforderliche Eigenleistung des Vereins ist mit bislang 55 000 Euro an generierten Spenden so gut wie erfüllt. Und die vom Stadtrat angemahnten rechtlichen und organisatorischen Details sind jetzt nahezu vollständig dokumentiert worden. Der Missmut der vergangenen Ratssitzung ist mittlerweile einer ausgesprochenen Anerkennung gewichen: "Was Sie versprechen, haben Sie auch gehalten", lobte CSU-Sprecher Günther Eibl unter dem Applaus der Stadträte die detaillierten Erklärungen der beiden Surfwellen-Vertreter.

Er verband mit den lobenden Worten allerdings auch die Frage, mit welchem Restrisiko die Stadt zu rechnen habe. Die sind laut Kastner klar verteilt. Die Stadt sei lediglich für das Bauprojekt haftbar und müsse es regelmäßig technisch kontrollieren, für den laufenden Betrieb hingegen sei der Verein zuständig. Dieser werde alles unternehmen, um mögliche Gefahrenpotenziale bei der Surfwelle auszuschließen. So werde der Wellenbetrieb nur im Beisein von Aufsehern erlaubt sein, die mindestens über ein Rettungsschwimmabzeichen in Silber verfügen, man werde Schilder mit Gefahrenhinweisen und Benutzungsregeln aufstellen, Rettungsringe und Wurfseile bereithalten und das Risiko des Vereins durch eine Haftpflicht- beziehungsweise Unfallversicherung begrenzen. Anfängern und Jugendlichen will der Verein Surfkurse durch einen ausgebildeten Lehrer anbieten.

Auch zur Finanzierung des laufenden Betriebs hat der Verein Zahlen vorgelegt: Zu rechnen sei mit einem jährlichen Kostenaufwand von etwa 38 000 Euro, von denen Surfing Wolfratshausen 33 000 Euro durch Gebühren, Mitgliedsbeiträge und Spenden aufbringen wolle, dazu komme der städtische Betriebskostenzuschuss von 5000 Euro. Wie Tourismusmanagerin Gisela Gleißl betonte, müsse der vorgegebene Zeitplan eingehalten werden, um Fristen mit Versicherungen und Anwälten einhalten zu können. Ein Gesprächstermin mit Vertretern von Verein und Verwaltung soll im April anberaumt werden.

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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