Stets abrufbereit:2333 Alarme, 38 Großeinsätze

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Die 3300 Mitglieder der Feuerwehren waren im vorigen Jahr 26 000 Stunden im Einsatz.

Von Lisa Kuner, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die ersten Stunden des Jahres 2018 begannen für die Feuerwehr wegen des Großbrandes in Geretsried mit einem Einsatz. Auch 2017 hatte die Feuerwehr in Landkreis viel zu tun. Es begann mit einem Großeinsatz beim Waldbrand am Jochberg. Bei der Dreikönigsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Bad Tölz-Wolfratshausen blickte Kreisbrandrat Karl Murböck mit den Feuerwehren der Gemeinden auf das vergangene Jahr zurück.

Bei 38 Großbränden waren die Feuerwehren 2017 im Einsatz. Beim Bergwaldbrand am Jochberg in Kochel am See, der durch ein Lagerfeuer ausgelöst wurde, waren bis zu zehn Hubschrauber und 400 Einsatzkräfte im Einsatz. Dabei entstand ein Sachschaden von etwa 350 000 Euro. Verheerend war auch der Brand im Naturschutzgebiet Pupplinger Au im April, bei dem etwa 6,5 Hektar Wald betroffen waren, der Schaden ging in die Zehntausende. Beim Brand eines Mehrfamilienhauses in Bad Tölz Ende Mai rückte die neue Drehleiter der Feuerwehr Lenggries aus, die schon für die Segnung am nächsten Tag mit Blumen geschmückt war.

Auch im Sommer bei Unfällen oder Rettungseinsätzen auf dem Wasser wurde die Feuerwehr oft gerufen. Murböck wünschte sich eine bessere Abstimmung mit der Wasserrettung. "Die vielen Bade- und Schlauchbootunfälle zeigen die Notwendigkeit."

Insgesamt wurden die Feuerwehren im vorigen Jahr 2333 Mal gerufen. 480 der Alarme waren Brandalarme, 1256 Hilfeleistungen, 481 wurden die First Responder gerufen. Unter den Alarmierungen gab es auch 245 Fehl- und Täuschungsalarme. Mehr als 3300 Mitglieder der insgesamt 58 Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises setzten sich in über 26 000 Stunden im vergangenen Jahr für die Sicherheit der Bevölkerung ein. Durch die Einsätze der Feuerwehr bei Bränden und bei technischen Hilfeleistungen konnten Murböck zufolge 101 Personen gerettet werden. Für 27 Menschen aber kam - vor allem bei Unfällen - jede Rettung zu spät.

Murböck sagte, er sei froh, dass nur sieben Einsatzkräfte leicht verletzt wurden. Dies führte er auf die gute Ausbildung zurück. Manchmal ist auch die Feuerwehr selbst betroffen: Beim Jugendzeltlager der Kreisfeuerwehr im August in Achenkirch konnte Murböck zufolge eine Katastrophe noch abgewendet werden. Wegen eines starken Sturms habe das Zeltlager schon am ersten Abend zur Sicherheit aller abgebrochen werden müssen. Im Jahr 2017 sei auch die Werksfeuerwehr Moralt aufgelöst worden. Praktisch existierte die Feuerwehr, wie auch die Firma Moralt, schon länger nicht mehr, auf Papier allerdings schon. Im November konnte sie nach insgesamt 73-jährigen Existenz endgültig aufgelöst werden. Kreisbrandrat Murböck zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem vergangen Jahr und stellte fest, dass sich die Leistungen der Feuerwehren sehen lassen könnten. Er sieht aber noch Verbesserungsbedarf. Für die Einführung des digitalen Tetra Alarmierungs-Systems müsse mit Nachdruck an der Netzabdeckung gearbeitet werden. "Besonders im Stadtbereich von Bad Tölz muss nachgebessert werden", sagte er. Bis heute funktioniere es nicht, dass über das System der Integrierten Leitstelle jeder Einsatz nur einmal aufgenommen werden müsse und an die Nachbarleitstellen weiter geleitet werden könne, kritisierte er.

Der Zweite Bürgermeister von Bad Tölz, Andreas Wiedemann, lobte die Zuverlässigkeit der Feuerwehren und bedankte sich, dass sich die Feuerwehrleute immer wieder "psychischer und physischer Belastung" aussetzten.

© SZ vom 09.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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