Standortsuche:Volksfest ohne Festplatz

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Das Loisachfest war zuletzt schwach besucht. Deshalb wird nach einer Alternative gesucht. (Foto: Hartmut Pöstges)

Wolfratshauser Verwaltung prüft, ob sich die Grünfläche neben dem Wertstoffhof als Standort eignet

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Für das Wolfratshauser Volksfest, das im vergangenen Jahr zum letzten Mal auf dem Parkplatz der Loisachhalle stattgefunden hat, gibt es noch keinen Alternativstandort. Wie Stadtmanager Stefan Werner im Kulturausschuss berichtete, prüfe die Verwaltung weiterhin, ob sich auf der Grünfläche neben dem Wolfratshauser Wertstoffhof ein Festplatz realisieren lasse. "Wir warten noch auf Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung eines externen Beraters", erklärte Werner. Die mögliche Realisierung des Festplatzes hänge auch vom Stromversorger Eon ab, der auf der Fläche Strommasten betreibt: Das könne eine Veranstaltung dort "schwierig" machen, sagte Werner. Der Stadtrat hatte im vergangenen Herbst beschlossen, dass für dieses Jahr eine Alternative zum zuletzt schwach besuchten "Loisachfest" gefunden werden soll.

Stattdessen stellte Werner eine neue Strategie zur Vermarktung von Großveranstaltungen in der Stadt vor: Diese sollen künftig auf drei Jahre im Voraus geplant werden, mit entsprechender Berücksichtigung im Haushalt. Mit der Drei-Jahres-Planung könne man "eine durchgehende Veranstaltungs-Dramaturgie nach außen und innen" präsentieren, erklärte der Stadtmanager. Das gebe Bürgern und Besuchern von außerhalb Planungssicherung und steigere die Qualität der Veranstaltungen. So könne man auch mehr private Akteure gewinnen, die sich einbringen und die Ereignisse "vielfältiger" machen. In dem Drei-Jahres-Plan, den Werner präsentierte, wird für dieses Jahr die Iloga im April, die Bergwaldbühne im Sommer und das neue Wirtefest im Herbst genannt.

Im kommenden Jahr stehen Flussfest, Kunstmeile und Seniorenmesse auf dem Programm, 2020 wieder die Iloga, die alle drei Jahre stattfindende Johanni-Prozession, Bergwald, das Bürgerfest und das Wirtefest. Die Eiszeit im Winter sowie die Märkte werden für jedes Jahr genannt. Der Ausschuss nahm das Konzept wohlwollend zur Kenntnis, auch weil damit Überschneidungen vermieden werden können.

Kritik gab es jedoch von Fritz Meixner (SPD) - und zwar an den Veranstaltungen in diesem Jahr. Dass die Verwaltung trotz Stadtratsbeschluss keine Alternative für das Volksfest gefunden habe, und dazu noch das Bürgerfest entfalle, das in diesem Sommer stattfinden sollte, "gefällt mir gar nicht", sagte er. Werner nahm Meixner aus der Kritik, richtete diese jedoch an Bürgermeister Heilinglechner (BVW), der auf der Abschlussfeier zum Stadtradeln in Tölz war und sich von Helmuth Holzheu (CSU) vertreten ließ. Die Vereine hätten sich bei einem Vorgespräch gegen das Bürgerfest diesen Sommer ausgesprochen, weil sie nicht genug Kapazitäten hätten und die Zeit zu knapp sei, erklärte Werner. Dies wollte Meixner allerdings nicht gelten lassen. Die Verwaltung habe seit Herbst Zeit gehabt zu planen. Die Entschuldigung für den Ausfall sei "mager", fand er. "Das kommt nicht gut an."

© SZ vom 17.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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