Bald geht es rund im öffentlichen Nahverkehr in Wolfratshausen: Denn die beiden bisherigen Linien 301 und 302 werden nun auf einem Rundkurs vereint. Der neue Stadtbus nimmt am Montag, 12. Dezember, seinen Betrieb auf und fährt vom S-Bahnhof über Marienplatz, Wasen, B11 nach Farchet und Waldram und zurück. Und das im dichteren Takt: Statt bisher alle 60 Minuten kommen die Busse künftig alle 40 Minuten. In den Stoßzeiten an Wochentagen zwischen 6 und 9, sowie zwischen 16 und 19 Uhr, gibt es sogar einen 20-Minuten-Takt, weil dann zwei Fahrzeuge parallel auf den Rundkurs gehen.
Der Fahrplan wurde an den S-Bahn-Takt angepasst, um Wartezeiten zu minimieren. Und auch der Betrieb wurde verlängert: Der Stadtbus verkehrt künftig bis 20.30 Uhr statt bislang bis 19 Uhr. Montags bis freitags fährt der erste Bus gegen 6 Uhr, am Samstag um 8.21 Uhr. An Sonn- und Feiertagen müssen die Wolfratshauser auf ihren Stadtbus verzichten.
Die Ziffern der beiden Linien geben nun nicht mehr das Ziel, sondern die Fahrtrichtungen an: Die 302 fährt im Uhrzeigersinn durch Wolfratshausen, die 301 in entgegengesetzter Richtung. Und das auf zwei Wegen: So fährt die Linie 301 je im Wechsel die Haltestellen Stobäus-, Holunderstraße, Birkenweg und Meßnergassl an - oder über Margariten- und Schießstättstraße. Am Freitag fährt der Bus wegen des Grünen Markts bis 14 Uhr nicht zum Marienplatz, sondern über die Wettersteinstraße. Mit dem neuen Rundkurs werden nun die Ortsteile Farchet und Waldram direkt verbunden. Eine entscheidende Neuerung sei aber auch, dass die Ringstrecke deutlich weniger Buskilometer benötige, sagte Stadtrat Alfred Fraas (CSU) von der Arbeitsgruppe Stadtbus bei der Vorstellung des Fahrplans. Etwa 40 Prozent weniger Strecke lege der Bus auf dem neuen Kurs verglichen mit den beiden bisherigen Linien zurück. "Das macht sich monetär eins zu eins bemerkbar." So konnte das Gremium, dem neben Fraas noch Hans Schmidt (Grüne), Peter Ley (BVW) und Manfred Menke (SPD) angehören, auch die Stadtverwaltung überzeugen. Die wollte ursprünglich die beiden Linien beibehalten und nur den Takt verbessern. Das aber wäre deutlich teurer geworden. Laut Wolfgang Mucha vom Bauamt liegen die Kosten nun bei etwa 255 000 Euro pro Jahr, die sich um die Einnahmen verringern.
Möglich wurde der Rundkurs, weil die bislang für Fußgänger und Radfahrer vorbehaltene Brücke über den Isar-Loisach-Kanal an der Sudetenstraße aufwendig ertüchtigt wurde: Mit zirka 260 000 Euro inklusive Ampel und elektrischer Poller war sie der teuerste Posten in den Gesamtkosten von rund 400 000 Euro, die sich die Stadt die neue Linienführung kosten lässt. Leichte Einsparungen gab es bei der Wende in der Badstraße: Die erfolgt nun über eine eigens geschaffene Zufahrt auf die Äußere Beuerberger Straße.
Insgesamt 27 Haltestellen fährt der neue Stadtbus an. Die meisten der alten Linien sind geblieben. Nur die Stopps Sudeten-/Schlesierstraße und Edelweißstraße wurden gestrichen. Neu sind die Stationen Grubigstein-, Bad- und Zugspitzstraße, sowie Johannisgasse. 18 neue Haltestellen mussten errichtet werden, weil sie nun in beide Richtungen gebraucht werden. Sechs haben ein Wartehäuschen, vier sind komplett barrierefrei. Das gilt auch für die neuen Busse mit absenkbarem Einstieg. Senioren, die nicht mehr Auto fahren, kommt der Halt direkt bei den Supermärkten an der Königsdorfer Straße zugute.
Die Stadträte hoffen, dass möglichst viele Wolfratshauser auf den Bus umsteigen. Um den Bürgern die neue Linie schmackhaft zu machen, gibt es ein frühes Weihnachtsgeschenk von der Stadt: Der Bus ist bis zum Jahresende für alle Fahrgäste kostenlos. Fahrpläne und Informationen stehen in einer Broschüre, die an alle Haushalte verschickt wird und im Bürgerbüro ausliegt, sowie auf www.wolfratshausen.de.