Seeshaupt:Lido-Besitzer will große Lodge bauen

Auf dem Lido-Areal in Seeshaupt soll ein großes Hotel entstehen. Der Gemeinderat hat im vorigen Jahr die Pläne des Investors Lars Kaiser gebilligt, eigentlich sollte heuer gebaut werden. Doch nun ist eine Firma ausgefallen, der Auftrag für den Aushub muss neu ausgeschrieben werden. Es hatte Jahre gedauert, bis die Pläne für das Lido-Areal baureif waren. Grundbesitzer Kaiser plant unterdessen neue Projekte für das Gelände auf der anderen Straßenseite. Auch hier zeichnen sich langwierige Diskussionen ab.

Kaiser will das bisherige Mühlengebäude abreißen und stattdessen eine deutlich größere "Lodge" errichten. Im Erdgeschoss soll es für die Hotelgäste einen Wellnessbereich, im Ober- und Dachgeschoss Appartements für die Firma Roche geben. Mit Bruchstein, viel Holz und großen Dachüberständen solle sich das Gebäude an die Umgebung anpassen, heißt es im Bauantrag. Rund um das Haus sollen auf Stelzen fünf "Baumhäuser" mit jeweils etwa 50 Quadratmetern errichtet werden, um den Gästen Naturnähe zu ermöglichen.

Im Seeshaupter Gemeinderat stießen die Pläne jüngst auf wenig Begeisterung. Das Gelände grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Osterseen an, über die Renaturierung der Ach und den Bau einer Fischtreppe wird seit langem diskutiert. Städteplaner Rudolf Reiser warnte in seiner Stellungnahme vor einer derart dichten Bebauung mit vielen Parkplätzen am Ortseingang. Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) forderte die Gemeinderäte auf, sich grundsätzlich Gedanken zu machen, was man mit Blick auf den Tourismus in Seeshaupt zulassen wolle. Der Gemeinderat beschloss schließlich, ein sogenanntes Scoping-Verfahren einzuleiten. Dabei werden die zuständigen Behörden frühzeitig eingebunden, um Einwände etwa zur Umweltverträglichkeit zu vermeiden.

© SZ vom 24.06.2016 / KIAH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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