Schäftlarn:Feuerwehrhaus statt Soccer-Five-Platz

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Gemeindeunion will Planung für Neubau in Hohenschäftlarn forcieren und schlägt dafür Areal am TSV-Gelände vor.

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Die Fraktion der Gemeindeunion Schäftlarn will den Bau eines neuen Hauses für die Hohenschäftlarner Feuerwehr forcieren. Sie hat dazu einen Antrag vorgelegt, über den in der Gemeinderatssitzung am 22. Februar abgestimmt werden soll. Der Gemeinderat solle beschließen, "umgehend die Planung für ein Feuerwehrgerätehaus und einen gemeindlichen Bauhof ... zu beauftragen" - und zwar auf dem Grundstück, das nördlich der Starnberger Straße zwischen Salzlager und den Flächen des TSV Schäftlarn liegt, ganz in der Nähe des Kreisverkehrs.

Die Hohenschäftlarner Feuerwehr braucht dringend ein neues Gerätehaus. Darüber herrscht im Ort und auch im Gemeinderat Einigkeit. Das alte liegt an der steilen und engen Schorner Straße. Es gibt dort zu wenig Stellplätze für die Einsatzkräfte, zu wenig Platz, wo sich die Feuerwehrleute umziehen können, und keine richtigen Aufenthaltsräume, wie Stefan Wallner, Hauptamtsleiter der Gemeinde, erklärt. Auch die Sanitärräume entsprächen nicht den Anforderungen.

"Man kann dort deshalb keine Jugendgruppe einrichten", sagt Wallner. Überdies sei das alte Gerätehaus marode. Immer wieder tauchten Löcher und Risse auf, Feuchtigkeit dringe ein. Inzwischen könnten nicht einmal mehr alle Fahrzeuge dort abgestellt werden - der Verkehrssicherungsanhänger stehe seines Wissens nach beim Salzlager, sagt Wallner.

Aus Sicht der GU-Fraktion muss "die Standortfrage ohne weitere Verzögerungen entschieden werden", sagt Fraktionssprecherin Maria Kötzner-Schmidt. Denn seit mehr als zwei Jahren laufen Verhandlungen mit den Besitzern von Grundstücken, die ebenfalls in der Nähe des Kreisverkehrs der Starnberger Straße liegen. Bisher ohne Ergebnis. "Wir hoffen ganz heftig, dass es eine Einigung gibt", erklärt Wallner für die Gemeinde. "Aber es hängt eben nicht nur von uns ab."

Die Gemeinde favorisiert einen Standort, auf dem wegen der Synergieeffekte nicht nur das Feuerwehrhaus, sondern auch der Bauhof und ein Wertstoffhof untergebracht werden sollen. Dazu ist auf dem Grundstück beim Salzlager nach Wallners Ansicht nicht genug Platz. Denn am nördlichen Rand befinden sich ein Soccer-Five-Platz und der Skaterpark. Beides wurden erst 2015 eingerichtet. Den Skaterpark betreibt Schäftlarn zusammen mit Baierbrunn. Die Nachbargemeinde beteiligt sich auch finanziell an dem Sportangebot für junge Leute. Das könnte zu Problemen führen, befürchtet Wallner.

Die GU will aber keine weitere Verzögerung hinnehmen und spricht sich in ihrem Antrag dafür aus, den Soccer-Five-Platz zu verlegen, Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) solle das mit dem TSV regeln. Die maximal verfügbare Fläche umfasse 7300 Quadratmeter. Diese Fläche werde auch gebraucht, um Feuerwehrgerätehaus und Bauhof unterzubringen, heißt es im GU-Antrag.

Es gibt theoretisch einen weiteren möglichen Standort für ein Feuerwehrhaus: eine Wiese östlich der Bundesstraße 11, nicht weit vom Hohenschäftlarner S-Bahnhof. Die liege aber eben auf der "falschen" Seite der Bahngleise und der B 11, sagt Wallner. Denn zwei Drittel des Schäftlarner Gemeindegebiets liegen auf der anderen Seite, ebenso die Autobahn, der Haupteinsatzort der Hohenschäftlarner Wehr. Der östliche Teil der Gemeinde werde von der Ebenhauser Wehr abgedeckt. Wallner zufolge wird der GU-Antrag am 22. Februar wohl nicht im Gemeinderat behandelt. Bürgermeister Ruhdorfer sehe noch Klärungsbedarf. Immerhin sind schon Planungskosten für das Feuerwehrgerätehaus in den Haushalt für 2017 eingestellt.

© SZ vom 15.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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