Podium auf der Iloga:Grenzen des Wachstums

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Alexander Rossner, Josef Niedermaier, Stefan Werner und Michael Stomberg (von links) diskutieren auf der Iloga über nachhaltiges Wirtschaften. (Foto: Hartmut Pöstges)

Landrat Niedermaier, Citymanager Werner und Unternehmer Michael Stomberg diskutieren über Nachhaltigkeit

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Was können Unternehmen tun, um nachhaltig, mithin umweltbewusst, zu wirtschaften? Dieser Frage stellte sich die Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Wolfratshausen (UWW) im Rahmen einer rund einstündigen Podiumsdebatte an einem passenden Ort - bei der Iloga in der Loisachhalle, wo sich Firmen aus der Region versammelt hatten, um mit ihren potenziellen Kunden in Kontakt zu kommen. Moderator war Alexander Rossner, Vorsitzender der Starnberger "Zukunftswerk eG", einer genossenschaftlichen Vereinigung, die sich mit dem Nachhaltigkeit befasst und einschlägige Analysen und Beratungen anbietet. Er musste einige, nicht immer erfolgreiche Anstrengungen unternehmen, um sich gegen den Lärmpegel in der Halle stimmlich durchzusetzen und sich an seine Gesprächspartner zu wenden: an Landrat Josef Niedermaier, den Wolfratshauser Citymanager Stefan Werner und Eagle-Burgmann-Geschäftsführer Michael Stomberg.

Rossner skizzierte fünf Komponenten, die auf dem Weg zur Nachhaltigkeit von Belang seien: Energiekosten sparen, das Unternehmer-Image verbessern, neue Mitarbeiter von sich begeistern, neue Kunden an sich binden und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern. Essentiell sei dabei die Kooperation mit Geschäftspartnern, etwa "in der Wertschöpfungskette mit Lieferanten". Als wichtigste Organisationen im Dienste der Nachhaltigkeit im Landkreis nannte Rossner die Energiewende Oberland, die seit 20 Jahren großartige Arbeit leiste, ebenso das Klimabündnis Oberland, eine Unternehmervereinigung im Dienste des Klimaschutzes, und den "Klimafrühling Oberland", der einschlägige Veranstaltungen organisiere. Bei allen bestehe die Chance, "niederschwellig mitzuarbeiten".

Von seinen Erfahrungen im Wirtschaftsleben berichtete Niedermaier, vor seiner Wahl zum Landrat Bäckerei-Unternehmer. Sein Versuch, mit einem in der Nachbarschaft gelegenen Betrieb zu kooperieren und die dort eigentlich gut zu nutzende Abwärme aus seinen Backöfen weiterzuleiten, sei an behördlichen Auflagen gescheitert. "Da wurde man dann sofort Energielieferant", und dies sei nicht finanzierbar gewesen. Mit seinen Erfahrungen verband Niedermaier den Appell, "Gesetze so zu machen, dass Betriebe auch funktionieren können". Gleichwohl plädierte er dafür, "sich den Grenzen des Wachstums zu stellen" und beispielsweise mit der Mobilität im Straßenverkehr richtig umzugehen. Denn der Ärger, den viele über die Folgen einer boomenden Wirtschaft spürten, wachse immer mehr. Die industriellen Umwälzungen seien zwar nicht aufzuhalten. Umso mehr gelte es, "sie offensiv zu gestalten". Dann werde man auch in der Region erfolgreich bleiben.

Citymanager Werner sprach sich für "gemeinsames Lernen" aus und plädierte dafür, angesichts sich stetig ändernder Rahmenbedingungen "Netzwerke zu nutzen". Als besonders wichtig sieht Werner die Digitalisierung und die Aufwertung der Innenstadt. Zum Thema Nachhaltigkeit, etwa beim Bauen, wolle er auf jeden Fall seinen Beitrag leisten, letzteres sei geradezu sein "Steckenpferd". Über Nachhaltigkeit in seinem Bereich als Eagle-Burgmann-Geschäftsführer berichtete Stomberg. Da sei sein Unternehmen "extrem gut aufgestellt".

© SZ vom 23.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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