"Tollhub":Pures Bayern mit Festival-Flair

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Beim Penzberger "Tollhub" erfreuen sich die Kinder an vielfältigen Spiel-, Spaß- und Lernangeboten. Die Erwachsenen genießen die Kulisse mit See und Bergen

Von Niklas Gramann, Penzberg

Seifenblasen, Kinderlachen und strahlender Sonnenschein. Am vergangenen Wochenende fand in Penzberg auf Gut Hub wieder das dreitägige Tollhub-Festival statt. Den Höhepunkt bildet der Tollhub-Markt.

Ganz konzentriert wendet ein Junge ein Eisen im Feuer, um es dann in Form zu schlagen. Ein Mann mit Kappe und brauner Lederschürze steht aufmerksam daneben und passt auf, dass nichts schief geht. Sein Name ist Roger Isenschmid und er ist Schmied. Bei ihm kann man sein eigenes Messer herstellen. "Ich bin hier bei diesem Markt dabei , weil ich lokale Veranstaltungen unterstützen möchte. Außerdem kann man hier seinen Bekanntheitsgrad steigern und natürlich auch den Kindern das Handwerk näher bringen", sagt der Iffeldorfer. Isenschmid betreibt einen der 38 Stände, die dieses Jahr auf Gut Hub geboten sind. "Der Marktist diesesmal so umfangreich, wie er noch nie war", sagt Thomas Sendl, ein Organisator des Festivals. "Die Initiative Kleinkunst, die mit für das Festival verantwortlich ist, gibt es jetzt, glaube ich, schon seit zwanzig Jahren, und seit dem fünften Jubiläum findet es hier auf Gut Hub statt." Evi Mummert, die Hauptorganisatorin, fügt hinzu: "So eine nicht kommerzielle Veranstaltung ist natürlich nur mit Hilfe von vielen Leuten möglich." Die drei wichtigsten Stützen seien die ehrenamtlichen Helfer, die Sponsoren und natürlich die Stadt Penzberg. "Hier sind dieses Jahr mehr als 40 ehrenamtliche Mitarbeiter tätig und die bilden natürlich auch das Herz der Veranstaltung", erklärt die Organisatorin.

Unter den vielen Ständen ist auch der von Jaya Peters und Karin Petersen, "Wir verkaufen hier Natur-Instrumente. Schwerpunktmäßig Didgeridoos. Des Weiteren haben wir verschiedene Trommeln und vieles mehr. Bei uns ist es laut, bei uns kann man Krach machen und alles ausprobieren", sagt Karin Petersen. "Wir sind zum ersten Mal hier und wir sind begeistert. Diesen Markt macht vor allem die Location und der familiäre Charme aus", schwärmt Jaja Peters. Hier stehe der Mensch noch im Mittelpunkt.

In der Nähe der Didgeridoos ist der Stand von Maria Lidl. Dort können die Kinder das Handwerk einer Bäuerin kennenlernen. "Wir sind von den Penzberger Bäuerinnen und bei uns am Stand können die Kinder lernen, wie man mit ganz einfachen Mitteln aus Sahne Butter machen kann, und sie können auch einmal an unserem Gummieuter melken üben", sagt die Penzbergerin.

Zwischen den Ständen laufen viele Kinder hin und her und erfreuen sich am guten Essen, dem bunten Treiben und den Seifenblasen, die überall herum fliegen. Peter Voggeser ist auch mit seinen beiden Kindern da. "Ich finde es hier super. Die ganzen Kindergärten und Schulen bieten viele Dinge kostengünstig oder umsonst an, das Wetter passt und die Kinder haben viel Spaß", sagt der Penzberger. Er sei schon mehrmals auf dem Tollhub-Festival gewesen, da es den Kindern einfach jedes Mal wieder eine große Freude bereite.

Doch nicht nur die vielen Stände erfreuen die Kinder, sondern auch das Theaterstück "Rumpel und Pumpel im Zumseldorf" zieht sie scharenweise an. Die Autorin des Stückes, Tatiana Patermann, die auch den Kobold Pumpel spielt, verrät wer hinter den Charakteren steckt. "Wir sind alle Erzieherinnen und Eltern aus den Kindergärten Sankt Raphael oder Sankt Franziskus. Wir haben das Stück drei Monate geprobt und es ist uns eine Ehre, hier auftreten zu dürfen."

Am späten Nachmittag gibt es die letzte Attraktion des Tages. Die "MundArtler" erzählen im Stall von Gut Hub acht Geschichten im bayrischen und österreichischen Dialekt. Walter Stelzle und seine Frau Wilma Pfeiffer sind bereits seit fünf Jahren als professionelle Geschichtenerzähler unterwegs. "Wir haben ein sehr gemischtes Programm. Heute haben wir natürlich acht Geschichten ausgewählt, die besonders für Kinder geeignet sind", schildert Stelzle. Zur Atmosphäre auf dem Tollhub-Festival sagt er: "Hier findet man das pure Bayern-Klischee. Der See, die Berge, und die grüne Wiese."

© SZ vom 19.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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