Neuauflage in Wolfratshausen:Kneipenfestival war "eine tolle Sache"

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Das Publikum schätzte das Kneipenfestival (hier mit der Band Rockaholixs im "Abendblatt"). Beim letzten Mal, vor acht Jahren, waren um die tausend Leute unterwegs. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bürgermeister Heilinglechner will die Veranstaltung in Wolfratshausen auf Anregung eines Wirts wiederbeleben

Von Felicitas Amler, Wolfratshausen

Das Wolfratshauser Kneipenfestival sei doch "eine tolle Sache" gewesen, sagt Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW). Er habe es selbst einmal mit seiner Tochter besucht, die damals unbedingt Jamaram im Jugendhaus La Vida hören wollte: "Ich habe das als gute Veranstaltung empfunden." Und nun möchte Heilinglechner es auf Anregung eines nicht genannten Wirts wiederbeleben. Denn das Festival hat 2010 zum letzten Mal stattgefunden. Dann ging zwischen externen Veranstaltern und Wirten nichts mehr zusammen; auch ein erneuter Versuch 2012 scheiterte.

Der Kulturausschuss der Stadtrat hat jetzt in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, 15 000 Euro zuzuschießen, falls die Wirte der Stadt sich zu einem neuen Anlauf zusammentun. Die Stadt werde sie in Kürze zu einem Termin einladen, kündigt der Bürgermeister an. Er habe das hausintern gerade besprochen.

Das Band- und Kneipenfestival war eine von einem auswärtigen Gastronomen zwischen 2004 und 2010 in Wolfratshausen organisierte Veranstaltung. Unterschiedliche Bands spielten in den verschiedenen Lokalen der Stadt, vom Eiscafé übers Bistro bis zum Traditionswirtshaus, und das Publikum konnte mit einem Shuttlebus hin- und herpendeln.

Der Veranstalter des Konzertevents, war noch 2010 mit dem Ergebnis zufrieden. Etwa 1000 Besucher seien an diesem Abend in der Stadt unterwegs gewesen, sagte er damals, was zehn Prozent mehr als im Vorjahr gewesen seien. Erstmalig fand in jenem Jahr nach den Konzerten eine Late-Night-Party statt. Von 2 Uhr an ließen Besucher und Musiker die Nacht gemeinsam im Foyer der Loisachhalle ausklingen. Die Party sei von den Wolfratshausern gut angenommen worden. "Bis halb fünf wurde in der Loisachhalle gefeiert", freute sich der Veranstalter damals. Doch im kommenden Jahr ging das Festival nicht weiter.

2012 wollten die Stadt, der Werbekreis und der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) es gemeinsam mit Christoph Bühring-Uhle, Inhaber des Münsinger Plattenlabels BSC Music, wiederbeleben. Doch der Versuch scheiterte. Die städtische Kulturmanagerin Marion Klement sagte damals, Bühring-Uhle sei nach Kommunikationsproblemen mit der Stadt aus dem gemeinsamen Projekt ausgestiegen, dabei hätte sie ihn für den "optimalen Partner" gehalten. Konkret war es zu Missverständnissen über die Frage nach Eintrittspreisen gekommen, Bühring-Uhle wollte Sponsoren gewinnen und in den einzelnen Lokalen einen "Hut rumgehen lassen". Die Veranstaltung sollte sich auf die Altstadt beschränken, auch Straßenmusiker sollten auftreten. "Es ist wirklich schade, das wäre eine tolle Sache gewesen", sagte Klement.

Diesmal jedenfalls will sich die Stadt aus organisatorischen Fragen vollkommen heraushalten, wie der Bürgermeister betont, und den Lokalen nur Geld zuschießen: "Wenn die Wirte sich selber zusammentun, würden wir es unterstützen", sagt Heilinglechner. Er warnt aber auch vor großen Erwartungen: Solche Veranstaltungen müssten sich erst einmal "ein bissel etablieren", so sei es ja auch mit dem Flussfestival gewesen, sagt er. Über einen möglichen Zeitpunkt ist noch nicht gesprochen worden.

© SZ vom 12.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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