Ihre Koffer sind bereits gepackt, ihr Mandat als Stadträtin der Bürger für Penzberg (BfP) hat sie niedergelegt. Dorle Niebling-Rößle verlässt Penzberg in Richtung Düsseldorf. Der Stadtrat bestätigte kürzlich das Ausscheiden der 70-Jährigen aus dem Gremium. Ihr Nachfolger ist der 51 Jahre alte Reinhard Mende. Den Fraktionsvorsitz bei den BfP übernimmt Rüdiger Kammel.
Aus persönlichen Gründen zieht es Niebling-Rößle nach Nordrhein-Westfalen. Zwei ihrer Töchter leben in Düsseldorf und Bonn. Nun hat die 70-Jährige mehr Zeit für ihre Enkelkinder. Außerdem habe sie Lust, etwas Neues zu entdecken, sagte sie. Nach der Pflicht, sich im Stadtrat zu engagieren, dürfe es nun "etwas Kür" sein, hatte Niebling-Rößle in ihrem Brief an die Stadt mit Bitte um Entlassung aus dem Stadtrat geschrieben.
Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) bedauerte das Ausscheiden Niebling-Rößles und lobte ihren Fleiß und ihr Engagement. Niebling-Rößle habe nie ein Blatt vor den Mund genommen, sagte SPD-Stadträtin Regina Bartusch zum Abschied. Die Zusammenarbeit mit der BfP-Rätin sei immer "sehr offen" gewesen. Dass wieder eine Frau das Gremium verließe, bedauerte CSU-Fraktionssprecherin Christine Geiger. Sie erinnerte an die Anfänge, als eines Tages regelmäßig zu den Sitzungen eine Frau unter den Zuhörerin im Rathaus saß und alles mitnotiert habe. Erst später habe sich gezeigt, dass diese Frau eben Dorle Niebling-Rößle gewesen sei. Daran erinnerte sich auch Klaus Adler (Grüne). Er sei von Niebling-Rößles Einstellung, "freiwillig hier penetrant zu werden", beeindruckt gewesen.
Da Niebling-Rößle künftig ihr Büro nicht mehr als Treffpunkt für die BfP zur Verfügung stellen kann, gibt es ein neues Bürgerbüro - in der Innenstadt. Die Bürger für Penzberg haben zwei Räume über dem Friseurladen "Top Hair" an der Bahnhofstraße 15 angemietet.