Ein 69 Jahre alter Mann aus Holzkirchen ist am Dienstagnachmittag beim Gleitschirmfliegen am Brauneck tödlich verunglückt. Er war am Kotigen Stein in der Nähe der Florihütte mit seinem Schirm in einer etwa 50 Meter hohen Felswand hängen geblieben. Zeugen hatten beobachtet, wie sich der Schirm spiralförmig eindrehte, einklappte und der Pilot gegen die Wand prallte. Als ein Bodenteam der alarmierten Bergwacht und der Notarzt im Rettungshubschrauber eintrafen, war der Mann bereits tot.
Die Polizei hat einen Gutachter des Deutschen Hängegleiterverbands (DHV) damit beauftragt, das Fluggerät auf Mängel oder Fehler zu untersuchen. Fremdeinwirkung schließt die Polizei aus. Ob ein Pilotenfehler, Wind oder Turbulenzen zu dem Unfall führten, ist derzeit nicht bekannt. Das Wetter am Dienstag war nach längerer Kälteperiode erstmals warm und sonnig, viele Sportler nutzten die Gelegenheit zum Fliegen. Wegen der starken Frühjahrs-Thermik herrschten nach Expertenmeinung jedoch anspruchsvolle Flugbedingungen.
Mehrere Zeugen haben den Absturz des Holzkirchners beobachtet. Er habe eine Spirale gedreht, ein durchaus übliches Manöver, um Höhe zu verlieren. Es misslang jedoch. Die Bergung des Verunglückten war nicht ganz einfach für die Bergwacht. Um ihn zu befreien, musste ein Helfer abgeseilt werden. Er sicherte den Holzkirchner am Seil und schnitt die Tragegurte des Schirms mit einer speziellen Schere durch. Trotz des schnellen Eingreifens kam jede Hilfe für den Verunglückten zu spät. Nachdem die Polizei den Unfall aufgenommen hatte, wurde der Mann mit dem Polizeihubschrauber geborgen und nach Lenggries gebracht.
Am Abend wurden die Lenggrieser Bergwachtler noch einmal zu einem Flugunfall gerufen. Ein Gleitschirmpilot hatte sich mit der Höhe verschätzt und war im Längental in einem Baum gelandet. Die Bergretter stiegen gesichert auf den Baum und seilten den havarierten Piloten aus 20 Metern Höhe ab.