Landkreis München:Stromtankstellen am Bahnhof

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Kreis München will Zugverkehr zukunftsfähig machen

Von Stefan Galler, Landkreis

Jetzt will es der Landkreis München ganz genau wissen: Die Mitglieder des Kreisausschusses für Mobilität und Infrastruktur haben sich am Montagnachmittag darauf verständigt, eine Projektstudie zur Verbesserung des schienengebundenen und tangentialen öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) in Auftrag zu geben. Die Idee stammt aus dem vergangenen Jahr - mittlerweile hat der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) eine Leistungsbeschreibung erarbeitet, auf deren Grundlage nun die Ausschreibung anläuft. Bei zeitnaher Auftragsvergabe soll mit der Erstellung der Studie im Juni 2016 begonnen werden. Die Kosten werden mit rund 80 000 Euro veranschlagt.

Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, welche kommunalpolitischen Überlegungen anzustellen sind, um den Landkreis München verkehrstechnisch zukunftsfähig aufzustellen. Ganz konkret soll untersucht werden, wie der ÖPNV langfristig, also in der Zeit von 2030 an, verbessert werden kann - und zwar bewusst losgelöst von Fragen der Zuständigkeit oder Finanzierung.

Dabei geht es darum, notwendige Verbesserungen im bestehenden Schienenangebot ebenso festzustellen wie sinnvolle neue Verbindungen - und dabei bereits vorliegende Ergebnisse früherer Untersuchungen einzubeziehen. Die Kreispolitiker betonten in der Sitzung die Notwendigkeit einer solchen Studie: "Man darf die Angebote nicht getrennt sehen, es geht zum Beispiel darum, Schnittstellen zu erarbeiten", sagte Stefan Schelle, Fraktionsvorsitzender der CSU im Kreistag. "Wo der Bus hält, muss es genügend Parkplätze geben und am besten eine Stromtankstelle, damit die Leute ihre Elektroautos und E-Bikes aufladen können", so der Oberhachinger Bürgermeister. Der Grüne Markus Büchler ergänzte, man müsse bei der Untersuchung von einer "standardisierten Bewertung" absehen, also eine Kosten-Nutzen-Abwägung bleiben lassen. "Bei der letzten Studie hieß es da etwa bei sämtlichen öffentlichen Verkehrswegen zum neuen Gewerbegebiet in Brunnthal, dass eine Erschließung jenseits von Gut und Böse sei", so Büchler. Landrat Christoph Göbel (CSU) stimmte dem Grünen zu: "Im Vordergrund muss das Angebot stehen, nicht, was eine Realisierung kostet."

© SZ vom 16.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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