Icking:Sonnenenergie vom Schuldach

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Die Bürger-Solaranlage am Gymnasium soll noch vor Juli ans Netz gehen. Drei Interessenten haben sich bisher gemeldet.

Suse Bucher-Pinell

Noch in dieser Woche startet die Ausschreibung für die Solaranlage auf den Dächern des Ickinger Gymnasiums. Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen will dafür Flächen an eine regionale Gesellschaft vermieten, die wiederum die Bürger finanziell an der Anlage beteiligt. So hat es der Planungs- und Bauausschuss des Kreistags am Montagnachmittag beschlossen. Das Projekt soll so schnell wie möglich ans Netz gehen, weil die Einspeisevergütung von Juli an um bis zu 15 Prozent sinken wird.

Drei Interessenten haben sich bereits beim zuständigen Mitarbeiter René Beysel im Landratsamt gemeldet. Eine Vergabe kann jedoch erst nach einer Ausschreibung erfolgen, über sie wird der Kreisausschuss in seiner Sitzung am 13.April entscheiden (Beginn um 14 Uhr im Sitzungssaal des Tölzer Landratsamts).

Bereits im März 2005 hatte sich der Kreistag per Resolution zur Energiewende bekannt. Das Ziel: Bis zum Jahr 2035 soll sich der Landkreis vollständig aus erneuerbaren Energien versorgen. Im vergangenen Januar beauftragte der Bauausschuss die Verwaltung, am Gymnasium Icking konkret zu werden und zu prüfen, welche Dächer in Frage kämen, was eine Solaranlage dort kosten würde, welchen Ertrag sie liefern könnte und ob es günstiger wäre, sie zu kaufen oder sie zu mieten.

Besonders geeignet sind nach den vorgelegten Ergebnissen die neuen Dächer auf den Gebäudeteilen A, dem Altbau, und C, dem pädagogischen Zentrum des Gymnasiums in der Ickinger Ulrichstraße. Beide sind gerade energetisch saniert und neu gedeckt worden, außerdem ohne störende Dachelemente wie Fenster oder Kamin. Der Gebäudeteil B, in dem sich Fachräume befinden, wurde entgegen ersten Planungen ausgeklammert.

Sowohl Thomas Holz (CSU) als auch Nikolaus Trischberger (CSU) hatten erklärtermaßen "Bauchweh" bei der Vorstellung, auf allen verfügbaren Dachflächen würden Solarmodule montiert. Falls das Gymnasium noch einmal erweitert werden sollte, wäre am ehesten der B-Trakt betroffen, eine Solaranlage müsste dann eventuell wieder abgebaut werden.

Die Beispielrechnung hat nun gezeigt, dass es sich für den Landkreis mehr lohnt, die Flächen zu vermieten als in Module zu investieren. Nach 20 Jahren würde sich ein Kapitalwert von knapp 10000 Euro ergeben, nach 25 Jahren sogar 20000 Euro. Die Investition dagegen würde dem Kreis nach 20 Jahren einen Verlust von rund 95.000 Euro bescheren und erst nach 25 Jahren ins Plus geraten mit rund 18.000 Euro.

© SZ vom 30.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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