Neue Mitte in Geretsried:Supermarkt im Zentrum

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Die Umgestaltung des Karl-Lederer-Platzes nimmt Form an. Schon im Sommer sollen die ersten Häuser abgerissen werden.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Stadt Geretsried wird bekommen, wovon Wolfratshausen nur träumen kann: einen großen Supermarkt mitten im Zentrum. Von beiden großen Vertretern der Branche, Rewe und Edeka, gebe es "extrem engagierte Nachfragen", sagte Klaus Kehrbaum am Dienstag im Entwicklungs- und Planungsausschuss (EPA) des Stadtrats. Der Münchner Architekt Kehrbaum ist Planer der Umgestaltung des Karl-Lederer-Platzes in Geretsried zu einem urbanen Zentrum für Einkaufen und Wohnen mit unterirdischen Parkplätzen. Diese könnte schon in diesem Frühling oder Sommer begonnen werden: mit dem Abriss der Gebäude mit den Hausnummern 14 bis 18 und 20.

"Großflächiger Einzelhandel" ist eines der wesentlichen Stichworte fürs neue Stadtzentrum, das sich planerisch über den Karl-Lederer-Platz hinaus bis zur Egerlandstraße erstreckt. Auf dem Platz sind es derzeit zwei Privateigentümer, die Konzepte erarbeiten lassen. An der Egerlandstraße will die Baugenossenschaft Geretsried Wohnblöcke aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren ersetzen - und die Gelegenheit nutzen, um auch dort im Erdgeschoss Geschäfte statt Wohnungen unterzubringen. Die Zahl der Apartments würde dann von 70 auf 40 reduziert.

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Kehrbaum, das städtische Bauamt und Bürgermeister Michael Müller (CSU) gaben dem EPA einen Zwischenstand, nachdem sie Gespräche mit allen Beteiligten geführt hatten. Dabei geht es sowohl um Projektpläne als auch um die städtebaulichen Verträge, in denen geregelt wird, welche Planungs- und Erschließungskosten die Investoren tragen. Erst wenn die Vorverhandlungen abgeschlossen sind, fasst der Stadtrat endgültige Beschlüsse.

Die Struktur der künftigen sechsgeschossigen Gebäude wird überall gleich sein: Parken im Untergeschoss, Handel im Erdgeschoss, Dienstleistung im ersten Obergeschoss, im zweiten Wohnungen mit eingeschnittenen Loggien und auch auf allen weiteren Ebenen Wohnen. Für die vielen neuen Anwohner und im Hinblick auf eine lebhafte Geschäftssituation sind reichlich zusätzliche Parkplätze nötig. Sie sollen zum größten Teil unterirdisch geschaffen werden, sowohl unter den Häusern (etwa 70) als auch direkt unter dem Platz (bis zu 140). Ausgespart bliebe lediglich der Bereich unter der Brunnenanlage. Eine früher einmal erwogene zweite Tiefgaragenebene sei inzwischen ausgeschlossen, sagte Kehrbaum, weil sie "horrend teuer" würde. Die unterirdischen Parkplätze ließen sich aber "weiter verketten", falls andere Hauseigentümer sich der Umgestaltung anschließen und ebenfalls mehr Stellplätze brauchen.

An der Egerlandstraße könnte eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen entstehen; dort haben die Planer auch einen Teil des Obergeschosses als Parkebene skizziert. CSU-Stadträtin Karin Schmid bat nach all diesen Darstellungen um eine Excel-Tabelle, aus welcher der Bestand an Wohnungen und Parkplätze hervorgeht, die Verschiebungen und die neuen Zahlen. Der Bürgermeister sagte dies zu.

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© SZ vom 19.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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