Energie:Hackschnitzelheizung an der Schule

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Lenggries investiert 3,3 Millionen Euro und baut sich ein Fernwärmenetz

Von Alexandra Vecchiato, Lenggries

Der Schulkomplex soll eine Hackschnitzelheizung erhalten, die über ein Fernwärmenetz das Rathaus, die Gäste-Info, das ehemalige Hotel Post, der Alpenfestsaal und die Bücherei mitversorgen soll. Das hat der Lenggrieser Gemeinderat im Juli 2015 beschlossen. Ingenieur Christian Schuhmacher vom Tölzer Büro Schuhmacher & André stellte jüngst im Gemeinderat die Pläne für das neue Gebäude vor. Die Gemeinde investiert 3,3 Millionen Euro. Das Biomasse-Heizwerk soll auf dem Areal der Grund- und Hauptschule errichtet werden, direkt neben dem bestehenden Blockheizkraftwerk gebaut werden. Auch ein Lagerraum für Hackschnitzel wird gebaut. Das Gebäude wird knapp 16 Meter lang, fünfeinhalb Meter hoch und zwölf Meter breit. Laut Schuhmacher belaufen sich auf 30 Jahre gesehen die Kosten für den Energiebedarf auf 28 Millionen. Das sei eine Einsparung von 9,3 Millionen Euro im Vergleich zum derzeitigen Energieverbrauch.

Das Fernwärmenetz solle von der Schule über die Geiersteinstraße ins Dorf verlaufen, sagte Schuhmacher. Man behalte sich vor, den Kindergarten, die Sparkasse und das Haus der Senioren eines Tages doch noch anzuschließen. Entsprechend würden Absperrschieber eingebaut, die Rohre seien ausreichend dimensioniert. Durch die Marktstraße geht es ins Rathaus und ins ehemalige Gasthaus zur Post, dann die Stefan-Glonner-Straße entlang zu Alpenfestsaal und Bücherei.

Habe die erste Kostenschätzung noch bei 3,4 Millionen Euro gelegen, so liege man nach einer detaillierten Kostenberechnung nun bei einer Investitionssumme von 3,3 Millionen Euro. Das geplante Heizwerk liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplans "Sondergebiet an der Geierstein- und Goethestraße". Dort darf nur für schulische und sportliche Zwecke gebaut werden. Doch laut Bauamtsleiter Toni Bammer hat das Landratsamt signalisiert, die Gemeinde für das Projekt von diesen Festsetzungen zu befreien.

Noch ungeklärt ist, wer das neue Heizkraftwerk betreiben wird. Verschiedene Modelle seien denkbar, über die der Gemeinderat entscheiden werde, sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU). Eine Option sei, dass der Lieferant der Hackschnitzel auch die Anlage wartet. Schuhmacher erklärte, die Heizung laufe weitgehend autark. Der Hausmeister in der Schule könnte die Aufsicht übernehmen und etwaige Störungen melden.

Da der Neubau des Biomasse-Heizwerks fast direkt neben der Tartanbahn des Schulsportplatzes errichtet wird, wollte Gemeinderat Stephan Bammer (FW) wissen, wer diese instand setzt, sollte sie während der Bauarbeiten beschädigt werden. Die Bahn müsse eh erneuert werden, erwiderte Weindl. Sie sei 15 Jahre alt und weise Beschädigungen auf. "Es ist zweckmäßiger, die Bahn auf voller Länge zu erneuern, als zu flicken", sagte er.

Zuschüsse erhofft sich die Gemeinde Lenggries für die Kohlendioxid-Einsparung: 170 000 Euro.

© SZ vom 24.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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