An der Egerlandstraße mitten im Zentrum von Geretsried steht neuerdings etwas, das aussieht wie eine futuristische Litfaßsäule. Doch die überdachte Stele kann mehr als nur auf die örtlichen Firmen aufmerksam machen, mit deren Logos sie plakatiert ist. Sie versorgt jeden, der es braucht, rund um die Uhr kostenlos mit Strom aus Sonnenenergie. Es handelt sich um eine solarbetriebene Ladestation für E-Bikes, Pedelecs, Handys und Tablets. "Die Ladestation ist ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz und zusätzlicher Anreiz für E-Mobilität - auch auf zwei Rädern", erklärt Bürgermeister Michael Müller (CSU).
Seit vergangenem Mittwoch ist die neue Station in Betrieb. Bis zu drei E-Bikes oder Pedelecs können dort künftig kostenlos an 230-Volt-Steckdosen aufgeladen werden - mit Energie, die komplett aus den insgesamt vier Quadratmeter großen Photovoltaik-Modulen über der Säule stammt. Diese laden leistungsfähige Akkus mit 7,8 Kilowattstunden Batteriespeicher auf und stellen damit auch nachts und an Tagen mit wenig Sonne genug Strom zur Verfügung. Damit können die Bürger künftig auch einfach und schnell ihre Handys und Tablets aufladen, über zwei USB-Anschlüsse an der Station. Ein sogenannter Wireless Charger versorgt modernere Smartphones kabellos über Induktion mit Strom. Zudem bietet die Ladestation im Umkreis von etwa 100 Metern kostenloses Wlan sowie eine integrierte Kamera, mit der man Schnappschüsse machen kann, um sie über E-Mail zu verschicken. Betrieben wird der "SOLeTANK" von einer Firma aus Böblingen, die ihn komplett durch Werbung regionaler Einzelhändler und Unternehmen finanziert. Die können zudem über ein Display weitere Informationen anbieten. Die Stadt Geretsried hat lediglich den Standort zur Verfügung gestellt.
Für Bürgermeister Müller passt die neue Ladestation sehr gut in das Konzept, die E-Mobilität zu fördern und damit etwas für die Umwelt zu tun. Schließlich hat Geretsried erst kürzlich eine kostenlose Ladestation für Elektroautos bereitgestellt. Nun gibt es gleich nebenan auch eine für elektrische Zweiräder - mit Strom, der komplett aus regenerativer Quelle gewonnen wird. "Wir setzen konsequent das fort, was wir mit unseren Stadtwerken für Autos nur wenige Meter weiter begonnen haben", sagt der Rathauschef.