Einsatz:Großrazzia in Asylunterkunft

Polizisten kontrollieren 34 Flüchtlinge in Penzberg

Rund 30 Polizisten des Präsidiums Oberbayern Süd haben am Mittwochabend eine Gemeinschaftsunterkunft (GU) für Asylbewerber in Penzberg durchsucht. Eine knappe Stunde dauerte die Aktion, bei der in der Unterkunft an der Nonnenwaldstraße alle 34 Flüchtlinge und alle Zimmer kontrolliert wurden. Zunächst ohne Beanstandung, wie das Präsidium mitteilt. Erst am Donnerstagvormittag nahm die Polizei einen Mann in der GU fest. Ihm werden mehrere Delikte zur Last gelegt, unter anderem der Besitz von gefälschten Ausweispapieren. Die Leitung der GU hatte die Polizei nochmals gerufen, weil sich ein Mann ohne Befugnis im Haus aufhalte. Er hatte zwei Schlüssel für die Unterkunft, in der er nicht gemeldet ist. Laut Polizei handelt es sich um einen Iraner, der unter fünf verschiedenen Identitäten in Deutschland lebt. Zudem wurden Spuren von Haschisch bei ihm gefunden. Er muss sich unter anderem wegen Urkundenfälschung, Hausfriedensbruch und unberechtigtem Bezug von Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz verantworten. Anke Ringel vom Helferkreis hat erst im Nachhinein von der Aktion erfahren. Was sie ärgere, seien die wenigen Flüchtlinge, die durch ihre Taten das Bild der Hunderten anderen verzerrten, "die nichts weiter im Sinn haben, als hier in Frieden zu leben".

© SZ vom 17.02.2017 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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