Für den Kaltenbach in Puppling kann Cornelia Breiter Entwarnung geben - zumindest vorerst. Vor knapp drei Wochen hatte jemand giftiges Malachitgrünoxalat in den Bach gekippt. "Momentan gehen wir davon aus, dass es keine größeren Schäden gibt", sagt die Sachgebietsleiterin Wasser und Boden am Tölzer Landratsamt. Noch stehen die Ergebnisse einiger Sediment- und Fischproben aus.
Brisant ist der Ort des Geschehens aber allemal. Am Kaltenbach baut die Familie Steinhörster eine naturnahe Fischzuchtanlage. Dagegen hatten Anwohner monatelang protestiert. Marianne Fischer hatte gegen die Baugenehmigung prozessiert, die Klage jedoch zurückgenommen. Reden wollen die Beteiligten darüber nicht mehr; sie betrachten die Angelegenheit als abgeschlossen. Schließlich werden sie jetzt Nachbarn und müssen künftig miteinander auskommen.
Malachitgrünoxalat gilt als krebserregend und ist zur Aufzucht von Fischen für den Lebensmittelbereich verboten. Früher wurde es dort zur Parasitenbekämpfung eingesetzt. Für Aquarien ist die Chemikalie noch erlaubt. Vor knapp drei Wochen schüttete ein Unbekannter die Flüssigkeit an der Abzweigung zur Fischaufzuchtanlage, die derzeit erst gebaut wird, in den Kaltenbach. Ein Anwohner hatte einen Eimer mit der Flüssigkeit im Bach gefunden und die Behörden informiert.
"Ich hoffe, dass sich der Bach durch das nachlaufende Wasser selbst reinigt", sagt Anwohnerin Ursula Fagner. Das Landratsamt habe ihrer Familie geraten, kein Wasser aus dem Bach zu entnehmen. Von Verunreinigungen war die Fischzuchtanlage nicht betroffen. Das bestätigt Kristina Steinhörster, deren Familie in der naturnahen Anlage bedrohte Fischarten bebrüten möchte. Die Wolfratshauser Polizei hat noch keine Hinweise auf den Täter.