Debatte:Bürger fordert Umgehungsstraße

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Alfred Ebbers mahnt Politiker in Schäftlarn, eine Lösung zu finden

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

In der neu aufgebrandeten Debatte um die Umfahrung für Hohenschäftlarn hat sich nun auch der Schäftlarner Alfred Ebbers zu Wort gemeldet. Ebbers hatte Anfang 2013 die Bürgerinitiative "Umgehungsstraße jetzt und nicht erst in 10 bis 15 Jahren" ins Leben gerufen. Fast 1300 Schäftlarner unterschrieben damals die Forderung nach einer Umgehungsstraße, die Hohenschäftlarn vor allem vom Schwerlastverkehr entlasten soll.

Jüngst zeigte sich, dass drei der fünf Grünen im Gemeinderat und die Mehrheit des Grünen-Ortsverbands eine Umfahrung nicht mehr mittragen wollen. Sie fürchten zu hohen Flächenverbrauch. Die Gemeindeunion wiederum lehnt eine Trasse durch die Felder nördlich von Hohenschäftlarn ab, selbst wenn die von ihr geforderte Trasse durch den Bannwald nicht genehmigt werden sollte. Die "Flur" sei auch ein Naherholungsgebiet und solle vor der Vernichtung bewahrt werden.

"Dem ist grundsätzlich nichts entgegen zu setzen", schreibt Ebbers in seiner Stellungnahme. Allerdings müsse abgewogen werden, welche Nachteile überwiegen. Ebbers fragt rhetorisch, ob die Anwohner und die vielen Gemeindebürger, die unmittelbar vom Verkehr auf der Starnberger Straße betroffen seien, keine Lobby hätten und deshalb das Verkehrschaos weiterhin ertragen müssten. Und weiter: "Zählen mögliche Menschenleben weniger als Land und Flure, zumal in diese mit etwas Fantasie eine Umgehungsstraße ohne nennenswerte Nachteile für die Natur eingebunden werden kann?" Positive Beispiele gebe es genügend.

Wer glaube, dass es eine Lösung mit und durch die Kommunen Baierbrunn oder Starnberg geben wird, lebe in einer Traumwelt, so Ebbers weiter. Da es eine solche Lösung wie auch eine Waldtrasse nie geben werde, bestehe die Gefahr, dass eine Umgehungsstraße in naher Zukunft verhindert werde. Übersehen werde, dass der Gemeinderat einen Runden Tisch installiert hatte, bei dem eine Trasse erarbeitet werden sollte. "Das war für alle Beteiligten eine echte Herausforderung", erinnert sich Ebbers an den Prozess, der von Februar 2015 bis Februar 2016 dauerte, und an dem er selbst beteiligt war. Heraus kam aber nicht ein Trassenvorschlag, sondern drei, die alle erneut von Experten geprüft wurden. Darunter war auch die Trasse weit nördlich von Schäftlarn durch den Forstenrieder Park, die aber als nicht genehmigungsfähig angesehen wird. Das ist die Trasse, die die GU favorisiert. "Eines wurde aber von allen am Runden Tisch mittels Unterschrift bestätigt: Wir wollen eine Lösung und in keinem Fall den IST-Zustand behalten! Darüber sind alle Gemeinderäte informiert", schreibt Ebbers.

© SZ vom 08.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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