CSU Geretsried:Debatte über Meinl-Nachfolge

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Nach mehr als einem Vierteljahrhundert gibt Gerhard Meinl die Führung des Geretsrieder CSU-Ortsverbands ab. Für seine Nachfolge gibt es drei mögliche Kandidaten.

Bernhard Lohr

In der Geretsrieder CSU ist eine intensive Diskussion über die Nachfolge des Ortsvorsitzenden Gerhard Meinl entbrannt. Mehrere Namen sind im Gespräch. Und mehrere Personen bekundeten im Gespräch mit der SZ zumindest indirekt Interesse an dem Posten. Der Fraktionssprecher im Geretsrieder Stadtrat, Volker Reeh, sagte, "vielleicht" werde er für das Amt des Vorsitzenden kandidieren, und ergänzte: "Ich glaube nicht, dass ich es auch muss."

Gerhard Meinl hat der Geretsrieder CSU lange genug die Richtung gewiesen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Stadträtin Sabine Gus-Mayer kündigte an, sich wieder für ein Vorstandsamt zu bewerben. Der Vorsitz wäre gerade mit Blick auf die Kommunalwahlen 2014 eine "spannende" Aufgabe. Gus-Mayer wies eine Kandidatur nicht rundweg von sich. "Ausschließen soll man gar nichts." Als möglicher Kandidat mit Zukunft, der offensichtlich auch Unterstützung im Ortsverband genießt, gilt auch Wolfgang Möckel.

Der 41-jährige selbständige Unternehmensberater war von 2002 bis 2008 Mitglied des Stadtrats. Möckel hat generell, wie er der SZ sagte, "großes Interesse" an der Position. Doch er sei beruflich sehr eingespannt. "Ich arbeite sechs Tage in der Woche." Möckel ließ offen, ob er tatsächlich auf der CSU-Versammlung am Freitag, 11. März, antreten wird. Er habe mit dem scheidenden Vorsitzenden Meinl noch nicht über das Thema gesprochen. "Ich weiß nicht, ob ich kandidiere."

Gerhard Meinl hat bereits vor zwei Jahren bei seiner Wahl für 2011 den Rückzug von dem Amt angekündigt und erklärt, es sollten frische Kräfte ans Ruder. Er habe dann immerhin gut 25 Jahre an der Spitze der Partei gestanden. Das sei genug. "Dann hat man sich auch verbraucht", sagte er, "das heißt ja nicht, dass ich politisch aufhöre."

Meinl ist seit 1985 Vorsitzender und derzeit auch Zweiter Bürgermeister in Geretsried. Seine Stellvertreterin Gus-Mayer sagte, Meinl habe eine "ganze Ära geprägt". Wer auch immer Nachfolger werde, trete "in große Fußstapfen". Die mitentscheidende Frage werde bei der Besetzung des Postens auch sein, wer das zeitintensive Amt ausfüllen könne. Gus-Mayer verwies in dem Zusammenhang auf ihre ehrenamtlichen Aufgaben als Seniorenreferentin des Stadtrats und Vertreterin der Stadt in Seniorenfragen im Landkreis. Darum ziehe sie sich vom Vorsitz der Frauen-Union zurück. Dies geschehe nicht mit Blick auf eine mögliche Kandidatur für den CSU-Vorsitz.

Eine Vorentscheidung über den Nachfolger fällt Anfang Februar in einer CSU-Vorstandssitzung. Volker Reeh, der mit Gus-Mayer und Stadtrat Franz Wirtensohn zu den drei Stellvertretern Meinls zählt, sagte, in dieser Sitzung werde in einer sicher intensiven Diskussion ein Kandidat ermittelt, der den Mitgliedern als Vorschlag des Vorstands präsentiert werde. Ein einstimmiges Vorstandsvotum sei nicht zwingend, das wäre nicht demokratisch, sagte er. Es gebe mehrere potentielle Kandidaten. "Wir haben einige interessante Leute, die wir uns vorstellen können."

© SZ vom 28.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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