Besucher können die Landhaus-Überreste besichtigen:Doppelte Feier

Buchheim-Museum begeht 100. Geburtstag seines Gründers

Für die einen war er der ewige Polterer, für die anderen der unermüdliche Streiter für die Kunst. Lothar-Günther Buchheim hatte sich 1940 in Feldafing niedergelassen und dort 15 Jahre später mit seiner zweiten Ehefrau Diethild ein Landhaus an der Johann-Biersack-Straße gekauft. 2007 starb der Museumsgründer, Maler, Fotograf, Verleger und Romanautor im Alter von 89 Jahren, 2014 folgte ihm Diethild Buchheim nach. Das Haus, in dem die beiden zwischen überquellenden Bücherregalen und Kunstschätzen gelebt hatten, existiert nicht mehr: Im Oktober ließ die Buchheim-Stiftung es abreißen.

Zum 100. Geburtstag des weitsichtigen Sammlers können Museumsbesucher nun die Landhaus-Überreste besichtigen. Teile des Innenlebens, darunter ganze Räume wie das Ess- und Arbeitszimmer, sind nämlich nach Bernried geschafft oder transloziert worden, wie es in einer Mitteilung des Hauses heißt. Die Neuinszenierung gebe einen "einzigartigen intimen Einblick in das von Kunst und Entdeckungsfreude bestimmte Leben des Museumsgründers - und lädt zum Staunen und Spielen ein". Das Museum feiert gleich zweimal: Am Samstag, 3. Februar, ist die Ausstellung "Übertragungen" erstmals zu besichtigen, alle Feldafinger und Bernrieder haben freien Eintritt. Am eigentlichen Geburtstag, 6. Februar, darf dann von 15 Uhr an jeder gratis kommen. Museumsdirektor Daniel J. Schreiber führt durch die wieder aufgebauten Wohnräume (16 Uhr), eine Stunde später hält der einstige Ministerpräsident Edmund Stoiber den Festvortrag und berichtet von seinen Abenteuern mit Buchheim. Und von 17.30 Uhr an ist ein Podiumsgespräch auf Buchheims Couch geplant. Mit dabei: der frühere Finanzminister Kurt Faltlhauser, Jazzer Klaus Doldinger, Günter Rohrbach von der Bavaria Film und der Autor Michael Skasa.

© SZ vom 01.02.2018 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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