Geschmückte Pferde, verzierte Wagen, Biberfellmützen: Die Leonhardifahrten in Bad Tölz und Benediktbeuern ziehen tausende Besucher an. Nach den Exzessen im vergangenen Jahr gibt es in Tölz heuer ein Novum. Die Leonhardifahrt in Bad Tölz zählt zu den traditionsreichsten Prozessionen in Bayern. In diesem Jahr fand sie zum 156. Mal statt.
Die Vorreiter im schwarzen Anzug und Zylinder führten den Zug mit Standarte an.
Die etwa 80 Gespanne zogen bei kühlem Herbstwetter über die Marktstraße hinauf zum Tölzer Kalvarienberg...
... wo sie von Pfarrer Ludwig Scheiel gesegnet wurden. Entlang der Strecke hatten sich über 15.000 Zuschauer postiert.
Mit dabei war auch die kleine Julia, die in diesem Jahr Kronenmädchen war.
Nach den Exzessen im vergangenen Jahr war die Fahrt, die bisher am 6. November stattfand, auf Montag verschoben worden. In den Wallfahrt-Wagen war Alkohol verboten, ...
... selbst gebackene Plätzchen aber nach wie vor erlaubt, die die Wallfahrerinnen während des Umzugs untereinander und an die Umherstehenden verteilten.
Zwar keine Platzerl, aber dafür einen guten Platz und eine gute Brotzeit mit Wiener, Semmel und Brezen hatten sich Vitus, Johanna und Marie gesichert.
In Benediktbeuern findet die Prozession an dem Sonntag statt, der dem 6. November - dem Namenstag des Heiligen Leonhard - am nächsten ist. In diesem Jahr fiel beides zusammen.
50 Wagen und 250 prachtvoll geschmückte Pferde zogen durch die Dorfstraße zum Innenhof des Klosters, wo sie ihren kirchlichen Segen erhielten.
Ein Höhepunkt war der Wagen mit Wallfahrerinnen in alter Benediktbeurer Tracht. Teilweise trugen die Damen auch Biberfellmützen.
Der Fuchs um den Hals soll an kalten Tagen die Teilnehmerinnen wärmen. Am Sonntag war das bei schönem Wetter nicht nötig.