Ausstellung:Chancen für die Wolfratshauser Innenstadt

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Im Stadtarchiv eröffnet am Donnerstag eine Schau zur Städtebauförderung. Über Förderprogramme debattiert der Stadtrat

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Städtebauförderung wurde ins Leben gerufen, um insbesondere Innenstädte zu entwickeln und das Leben und die Wirtschaft von Kommunen nachhaltig zu fördern. Die Programme sind inzwischen vielfältig, ihre Voraussetzungen oft kompliziert. Was aber konkret möglich ist im Städtebau und wie es gefördert werden kann, soll nun eine Ausstellung im neuen Wolfratshauser Stadtarchiv zeigen. "Chancen nutzen für die Zukunft unserer Innenstadt" ist die Schau betitelt, die am Donnerstag, 26. Oktober, eröffnet wird und vor allem bereits realisierte Modellvorhaben beleuchten soll.

Vorgestellt werden diese auf 16 großen Informationstafeln, welche die Oberste Baubehörde des Freistaats zur Verfügung stellt. Ralph Imhof, Baudirektor bei der Regierung von Oberbayern und Sachgebietsleiter für Städtebau und Bauordnung, wird die Ausstellung am Donnerstag um 16 Uhr zusammen mit Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) eröffnen und einen Vortrag halten. Dabei soll es laut Einladung auch über die Möglichkeiten der Städtebauförderung und ihre Voraussetzungen gehen. Zudem will Imhof umreißen, welche Förderprogramme sich Wolfratshausen zunutze machen kann und wie Hauseigentümer in der Innenstadt von ihnen profitieren können.

Imhof, der bei der Regierung auch Ansprechpartner für den Landkreis ist, will das anhand von Beispielen aus anderen Kommunen zeigen. Anschließend spricht die Ingenieurin Susanne Rentsch zur Städtebauförderung in Wolfratshausen. Sie beschäftigt sich für das Büro Plankreis schon seit Jahren mit dem Entwicklungspotenzial der Wolfratshauser Innenstadt und wird drei Tafeln für die Ausstellung beisteuern, die auf mögliche Vorhaben hinweisen.

Die Ausstellung, die noch bis Sonntag, 5. November, im Archiv in der Bahnhofsstraße zu sehen ist, wird von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Verein "Lebendige Altstadt Wolfratshausen" (LAW) und dem Werbekreis bestritten. "Wir laden explizit alle Bürger ein", sagt LAW-Sprecher Ernst Gröbmair. "Es sollen möglichst viele kommen und sich die Möglichkeiten der Städtebauförderung aufzeigen lassen." Dies sei auch wichtig auf die lange geplante Umgestaltung des Westufers an der Loisach, für deren Realisierung sich LAW und Werbekreis einsetzen.

Bekanntlich soll das zu einer Art Flaniermeile mit Cafés, Spielplatz und Kaimauer umgebaut werden, wenn die dort wegfallenden Parkplätze an anderer Stelle geschaffen worden sind. Dafür ist die Städtebauförderung ein wichtiger Baustein. "Das westliche Loisachufer wird die Stadt nicht allein stemmen können", sagt Gröbmair.

Die Städtebauförderung ist auch Thema einer öffentlichen Sondersitzung des Wolfratshauser Stadtrats, die am Donnerstagabend nach der Ausstellungseröffnung stattfindet. Wie Thomas Wenig, beim städtischen Bauamt für das Thema zuständig, erklärt, werden Imhof und Rentsch auch im Sitzungssaal des Rathauses sprechen. Dabei gehe es allerdings eher um die unterschiedlichen Förderprogramme und darum, in welchem Wolfratshausen mit seinen Zielsetzungen am besten aufgehoben sei. Derzeit ist die Loisachstadt nämlich nur im bayerischen Landesprogramm, dessen Mittel aber vergleichsweise begrenzt sind. Rentsch hatte dem Stadtrat daher schon im Frühling empfohlen, in ein Bund-Länder-Programm zu wechseln. Dafür gelten andere Voraussetzungen: So müssen die sogenannten "vorbereitenden Untersuchungen", die Rentsch für Plankreis seit Jahren fortschreibt, in ein sogenanntes "Integriertes Städtisches Entwicklungskonzept" (ISEK) umgeschrieben werden. Über den Sachstand dieser Überleitung wird Rentsch den Stadtrat informieren.

Anschließend soll das Gremium dann einen Beschluss fassen. Dabei müssen sich die Stadträte entscheiden, für welches Förderprogramm sich die Stadt bewirbt. Zudem soll das Jahresprogramm 2018 für die Städtebauförderung beantragt werden. Das beinhaltet laut Wenig unter anderem die Umgestaltung des Parkplatzes am Paradiesweg - eine von vielen notwendigen Voraussetzungen, um das Westufer an der Loisach neu zu überplanen. Dessen Umgestaltung soll allerdings zunächst nur im Ausblick des Antrags vorkommen. Mittelfristig müsse die Planung aber mit der Städtebauförderung abgestimmt werden, sagt Wenig.

"Chancen und Möglichkeiten der Städtebauförderung für Wolfratshausen", Ausstellung im Besuchersaal des neuen Stadtarchivs, Bahnhofstraße 12. Eröffnung am Donnerstag, 26. Oktober, 16 Uhr. Noch zu sehen bis einschließlich Sonntag, 5. November. Sondersitzung des Stadtrats zur Städtebauförderung am Donnerstag, 26. Oktober, im Sitzungssaal des Rathauses, 16 Uhr

© SZ vom 25.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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