Architektur:Obergrenze für Geretsrieder Turm

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Stadtrat legt sich auf sieben Etagen fest. Tiefgarage soll größer werden

Von Felicitas Amler, Geretsried

Sieben Etagen, die oberste als zurückversetztes Penthouse gebaut: So soll der geplante Turm auf dem Karl-Lederer-Platz in Geretsried aussehen. Der Stadtrat hat dies am Dienstag mit Mehrheit beschlossen, die Anhänger eines achtgeschossigen Gebäudes konnten sich nicht durchsetzen. Architekt Klaus Kehrbaum, der die Umgestaltung des Karl-Lederer-Platzes 14 bis 18 für die Krämmel KG plant, sagte, auch Geschäftsführer Korbinian Krämmel finde: "Sieben sind genug." Der gesamte Baukörper soll nach aktuellem Beschluss außerdem etwas weniger weit in den Platz hineinragen. Dennoch sehen einige Stadträte den Platz zu stark verkleinert. Das Thema Nutzung für Feste und Märkte soll eigens behandelt werden.

Kehrbaums neueste Entwürfe einer Fassadengestaltung des Turms überzeugten die Räte mehr als frühere. Robert Lug (FW) sprach von einem Hingucker: "Super Idee, städtisch, mutig." Volker Witte (Grüne) nahm einen in der Stadt verbreiteten abfälligen Begriff auf und sagte: "Es ist natürlich kein Klotz mehr, es ist transparent geworden." Einzig Volker Reeh (CSU) hielt am Wort "Klotz" fest und nannte es anmaßend, wenn jemand ihm vorwerfe, er sage dies aus Missgunst. Umgekehrt hielt Reeh sich nicht mit Anschuldigungen zurück. Er beklagte, dass fünf Läden in Krämmels Besitz am Platz schon jetzt leer stünden, und bezichtigte den Investor der Erpressung gegenüber der Stadt. Bürgermeister Michael Müller (CSU) rief Zuhörer zur Ordnung, die dazu geklatscht hatten.

Auch die Pläne für eine Tiefgarage unter dem Karl-Lederer-Platz wurden überarbeitet. Der Stadtrat billigte den Bau einer mit Rücksicht auf die Grundwassersituation nur eingeschossigen "verketteten Tiefgarage". Sie könnte, falls sich neben Krämmel, der Stadt und der Baugenossenschaft noch andere Anlieger anschließen, vom Rathaus bis zur Egerlandstraße reichen und mehr als 400 Stellplätze umfassen. Kehrbaum sagte, die Garage könnte mit einer Höhe von drei Metern und einem Lichtgraben "extrem hell und freundlich" werden. Die Zufahrt ist gegenüber dem Rathaus, an der Einmündung der B 11 auf dem Platz vorgesehen; die Ausfahrt am Kreuzungspunkt des Platzes mit dem Martin-Luther-Weg. Reehs Einwand, die nötigen Einschränkungen des Verkehrs vom und zum Karl-Lederer-Platz bis zur geplanten Verlegung der B 11 Richtung Westen erforderten ein gutes Baustellenmanagement, bestätigte Kehrbaum: "Wir haben eine Operation am offenen Herzen."

© SZ vom 27.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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