Das Grundwasserproblem rund um den Karl-Lederer-Platz in Geretsried ist nach Einschätzung von Fachleuten lösbar, auch mit der enorm raumgreifenden unterirdischen Garage. Patrick Keilholz präsentierte dieses Ergebnis des Fachbüros DHI Wasy am Dienstagabend im Stadtrat. Die Düker, die das Grundwasser im Bereich der 400 Plätze umfassenden Tiefgarage zwischen Rathaus und Egerlandstraße an mehreren Stellen umlenken sollen, müssten ausreichend bemessen und in doppelter Ausführung vorbereitet werden. Damit entspreche man den Vorgaben des Wasserwirtschaftsamts, der Grundwasserspiegel dürfe nirgends um zehn Zentimeter steigen oder fallen, sagte Keilholz. Zudem müssten Blenden eingebaut werden, damit das System modifizierbar sei. Das sei im Hinblick auf mögliche weitere unterirdische Garagen nötig.
Bauherr der Tiefgarage am Karl-Lederer-Platz ist das Familienunternehmen Krämmel, welches das neue siebengeschossige Wohn- und Geschäftshaus auf dem Platz plant. Andere können sich an die "verkettete Garage" anschließen. Die Baugenossenschaft Geretsried hat dies bereits getan, da sie an der Egerlandstraße neue Wohnungen und Geschäfte mit großem Stellplatzbedarf schafft.
DHI Wasy hat die Grundwassersituation umfassend mit einem 3-D-Modell analysiert, und dies sowohl für Starkregen als auch für sogenannte zehnjährliche Regenereignisse. Es seien acht Messstellen eingerichtet worden, die jede Stunde den Grundwasserstand erfassten, sagte Keilholz. Die Stadt habe nun eine gute Grundlage, "um das Grundwassersystem endlich zu verstehen." Er spielte damit auf die viel beklagten Probleme mit volllaufenden Kellern im Geretsrieder Norden an. Auf Einwände von Karin Schmid (CSU) sagte der Hydrologe: "Wir können hier leider nicht einen 100-jährlichen Hochwasserschutz liefern." Lorenz Weidinger (Freie Wähler) erwiderte, die Stadt habe aber doch ein gesichertes Modell für die jetzige Zentrumsentwicklung.