Wohnungsnot:Landkreis will Tausende billige Wohnungen bauen

Die ohnehin schon große Wohnungsnot und die vermutlich hohe Zahl anerkannter Asylbewerber, die schon bald dauerhaft untergebracht werden müssen, stellen den Großraum München vor das Problem, nicht ausreichend bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu haben. Der Landkreis München macht sich nun aktiv daran, dieses Dilemma zu lösen: Wie Landrat Christoph Göbel (CSU) in einem Gespräch mit der SZ ankündigte, sollen bis zum Jahr 2030 mehrere Tausend Wohnungen entstehen, flächendeckend in allen 29 Städten und Gemeinden des Landkreises. Dieses "Bonusprogramm" sieht vor, dass der Kreis und die Kommunen eigene Grundstücke zur Verfügung stellen, der Bau der Wohnungen wird staatlich bezuschusst und kreditfinanziert. Die Mieten dort sollen dann maximal zehn Euro pro Quadratmeter kosten.

Mit dem Programm dürfte der Landkreis München, der größte in Bayern, ein Vorreiter sein. Auf diese Art und Weise will er nicht nur anerkannte Flüchtlinge langfristig unterbringen, sondern auch junge Familien, Alleinerziehende und Rentner, deren Einkünfte nicht für eine marktübliche Miete reichen. Gespräche mit Bauträgern, etwa der Baugesellschaft München-Land (BML), seien bereits geführt worden, sagte Göbel, der zudem von einem kurzfristigen Plan berichtete: Bis Ende 2016 werde der Landkreis insgesamt 9000 Plätze für Flüchtlinge schaffen, und zwar in Gebäuden, die auch für eine längerfristige Unterbringung taugen und mittelfristig in das oben genannte Konzept integriert werden sollen.

© SZ vom 23.09.2015 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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