Viertel-Stunde:Kreislauftropfen und viel Geduld

Lesezeit: 1 min

Baustelle am Isarring: Bogenhausen könnte zum Großparkplatz werden. Die Polizei hofft, dass möglichst viele Leute im Urlaub sind

Von Ulrike Steinbacher

Die Baustelle liegt auf dem Schwabinger Ufer der Isar, der Stau verstopft die Bogenhauser Seite. Und weil die Baustelle von Montag an bis in den Oktober hinein den Mittleren Ring Richtung Nordwesten auf eine Spur einschnürt, werden sich die Autoschlangen auch durch Berg am Laim und Ramersdorf, vielleicht sogar durch Obergiesing und Untergiesing winden. Mangels Ausweichrouten kriecht der Verkehr auf dem Ring im Osten in den nächsten Monaten allenfalls dahin, da sind sich alle einig, die etwas davon verstehen - Bauleute, Verkehrsplaner, Polizei und Pendler.

Besonders Bogenhausen könnte sich in einen Großparkplatz verwandeln, Pessimisten rechnen schon mit dem Schlimmsten: Blockabfertigung vor dem Richard-Strauss-Tunnel, Fahrer mit Kreislaufproblemen nach Stunden im Auto. Die Optimisten wiegeln erst einmal ab. "Natürlich ist das ein gewaltiger Einschnitt", räumt Andrea Ortmayr ein, die Leiterin der Bogenhauser Polizei. Mit den Leuten von der Stadt habe man sich monatelang "die Köpfe heiß diskutiert" über die Baustelle. Ergebnis: "Die Lösung jetzt ist eine gute. Ob sie funktioniert, wird sich zeigen." Um das herauszufinden, wird Ortmayr mit ihren Kollegen von der Verkehrsabteilung am Montag von 6 Uhr früh an den Stau beobachten: "Meine große Hoffnung ist, dass jetzt in den Ferien viele Leute in Urlaub sind."

Ein neuralgischer Punkt ist jedenfalls der Effnerplatz: Dort landet via Montgelasstraße der Verkehr von der Isarparallele durchs Lehel, die bis Oktober vom Ring Richtung Schwabing abgeklemmt ist. Und auch am Effnerplatz führt von Montag an kein Weg mehr auf den Isarring: Die Rampe wird gesperrt, nur Linienbusse dürfen sie benutzen - wer das Verbotsschild ignoriert, zahlt 20 Euro. Dennoch wird mancher Autofahrer angesichts der Alternative in Versuchung kommen: Denn die einzige andere Strecke führt über die schon im Normalfall überfüllte Effnerstraße vier Kilometer stadtauswärts zur Herzog-Heinrich-Brücke. Pessimistische Pendler sollten also für den Arbeitsweg von Montag an Kreislauftropfen einpacken, die optimistischen brauchen zumindest eine Portion Geduld.

© SZ vom 06.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: