Untermenzing:Überlastete Dorfstraße

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Nach dem Nein zu einer Umgehung wird ein Verkehrskonzept gefordert

Von Ellen Draxel, Untermenzing

Die Allacher und Untermenzinger Lokalpolitiker fordern ein umfassendes Verkehrskonzept für ihren Stadtbezirk. Anlass ist der Vorschlag der Verwaltung zu einem Bürgerversammlungs-Antrag aus dem Jahr 2012: Stefanie Martin (CSU), inzwischen Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing, damals aber noch nicht aktiv im Stadtteilgremium, hatte seinerzeit die Bitte geäußert, die Eversbuschstraße ab der Einmündung Allacher Straße nach Westen zu verschwenken und eine neue Straßenverbindung über den Pasinger Heuweg bis zur Mühlangerstraße zu bauen.

Stefanie Martins Vorschlag zielte darauf ab, vor allem die Schülerinnen und Schüler zu schützen, die jeden Tag die Eversbuschstraße entlang zum Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße gehen müssen. Der örtlich zuständige Bezirksausschuss Allach-Untermenzing unterstützte vor fünf Jahren ihren Antrag und tut es noch heute: "Wir brauchen dringend eine Umgehung. Der dichte Verkehr kann langfristig nicht allein durch die kleine, ehemalige Dorfstraße abgeleitet werden", bestätigt die Vorsitzende des Unterausschusses Kultur, Ingrid Haussmann (parteilos).

Doch der jetzige Entwurf des städtischen Planungsreferats lehnt die Umgehung ab: Eine solche Trasse, heißt es in der Beschlussvorlage, würde den Würm-Grünzug durchschneiden und damit einen "erheblichen Eingriff in die Würm-Au sowie eine gravierende Beeinträchtigung von Flora und Fauna im Umfeld der Würm" bedeuten. Außerdem werde ein Ausbau weiterer Erschließungsstraßen nur ortsfremden Schleichverkehr anziehen. Das Hauptstraßennetz des Stadtbezirks bildeten die Eversbusch-, die Ludwigsfelder und die Mühlanger-/Von-Kahr-Straße - zusätzliche Routen seien "weder sinnvoll noch erforderlich", heißt es vonseiten des Planungsreferats.

Dem widersprechen die Lokalpolitiker jedoch. "Jede Teillösung, die zur Folge hat, dass das Schulzentrum mit seinen mehr als 2000 Schülern nicht mehr direkt betroffen ist, sollte zumindest eine Prüfung wert sein", findet Gremiums-Chefin Heike Kainz (CSU). Wie alternative Lösungen aussehen könnten, darüber will der Bezirksausschuss noch beraten.

© SZ vom 18.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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