Szene München:Ausgehen schadet nicht mehr der Figur

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Einfach den Anteil des Alkohols reduzieren und mit Sodawasser auffüllen - schon ist der Longdrink kalorienarm. (Foto: Stephan Rumpf)

Dank Skinny Bitch, Leinsamenpizza und Burger ohne Bun kann man sich nun unter Leute mischen und dennoch kalorienbewusst leben.

Kolumne von Florian Fuchs

Man kann den Pizzateig natürlich aus Leinsamen, Parmesan, Eiern und Salz zubereiten, das geht ja auch. Dann kommt das nicht so doof, wenn die anderen irgendeinen Fast-Food-Mist in sich reinschaufeln zum EM-Vorrundenspiel und später auch noch die Chips-Tüte auspacken. Sieht zwar ein bisschen seltsam aus und ist ein bisschen labberig, aber hey: Die Figur dankt es, und die Kumpels halten einen trotzdem für voll entspannt. Ist ja auch irgendwie Pizza.

Soziale Kontakte zu pflegen ist nicht immer gesund, sei es beim Fußball schauen oder beim Ausgehen. Man schaufelt ja eher das ungesunde Zeug in sich rein, in der Bar kippt man es sich sogar rein. Und aufgepasst: So ein Bier ist ganz schön gemein, 100 Kalorien hat das auf jeden Fall. Ein Glas Chardonnay? Puh, 120 Kalorien, das macht ja keinen Spaß. Das schlechte Gewissen trinkt mit, aber damit ist jetzt Schluss.

In zahlreichen Bars in München schaut überhaupt keiner mehr blöd, wenn jemand einen Skinny Bitch bestellt. Ein kleines bisschen Wodka, ganz viel Sodawasser, nach Wunsch mit Zitrone oder Limette. Wenn das keine Lebensart ist! Endlich wieder Freude in der Nacht, ohne Gefahr, dass ein bisschen Rundung auf die Rippe kommt. Ein Münchner Unternehmen hat sich sogar darauf spezialisiert, "das kalorienbewusste Trendgetränk" fertig gemixt in der Dose zur Verfügung zu stellen. Das ist total praktisch, so kann man das auch zu Hause zur Leinsamenpizza trinken.

Low Carb ist das nächste große Ding im Münchner Nachtleben, die Birkenfetischisten von Hans im Glück haben das schon lange erkannt. Die Burgerkette ist bei Fans von Skinny-Bitch-Drinks beliebt, weil man da nach einem Besuch jedem erzählen kann, dass man Burgeressen war, obwohl man gar nicht Burgeressen war. Die Burger im Hans im Glück gibt es nämlich mit Sauerteigbrötchen, Mehrkornbrötchen - oder brotlos, der Kalorien wegen. Jetzt brauchen wir auf der Wiesn nur noch die Mass ohne Bier.

© SZ vom 16.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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