Wetter:Brrr!

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Die Bilanz für März fällt trübe aus: Es war kälter als im Januar, und die Sonne hatte keine Chance

Von Otto Fritscher, Starnberg

Es ist eine trübe Bilanz, die Wetterbeobachter Siegmar Lorenz für den vergangenen Monat zieht. "Die Märzsonne hatte keine Chance", schreibt der Wetterbeobachter, der auf der Wetterwarte auf dem Hohen Peißenberg arbeitet, in seinem Rückblick für die vergangenen vier Wochen. Immer wieder strömten arktische Luftmassen auch ins Fünfseenland, die frühlingshafte Temperaturen erst gar nicht zuließen. Der März fiel denn auch mit einer Mitteltemperatur von 1,4 Grad Celsius um 0,2 Grad zu kalt aus. Damit war er um 1,3 Grad kälter als der zu milde Januar, hat Lorenz ausgerechnet. Gleich der 1. März, der meteorologische Frühlingsanfang, war der kälteste Tag des Monats. Das Tagesmittel betrug minus 12,1 Grad. Ein so niedriges Tagesmittel an einem ersten Märztag war zuletzt im Jahr 1929 verzeichnet worden. Insgesamt war es der viertkälteste Frühlingsanfang seit dem Jahr 1781, dem Beginn der Temperaturmessreihe auf dem Hohen Peißenberg. Auch die tiefste Monatstemperatur wurde am 1. März gemessen, mit minus 14,7 Grad.

Am 3. März leitete mildere Atlantikluft einen Wetterwechsel ein. Eine Südwestströmung ließ das Thermometer am 11. März auf 15,1 Grad ansteigen - der Höchstwert für den Monat März. Allerdings gab es viele Wolken und fast täglich leichte Niederschläge, den ganzen Monat hindurch. Dies verhinderte den Eindruck von Frühlingswetter. "Im Gegenteil, der Winter lag erneut auf der Lauer", erinnert sich Wetterbeobachter Lorenz. Das Skandinavienhoch mit seiner östlichen Luftströmung war wieder da. Sie drückte die Temperatur vom 18. bis 21. März wieder unter den Nullpunkt, eine Schneedecke ließ frischem Frühlingsgrün keine Chance. Erst am 23. März stiegen die Tagestemperaturen wieder über den Nullpunkt, am 25. und 30. März sogar mal über zehn Grad. Auch das Osterfest war feucht und kühl, weiße Ostern waren jedoch den Höhenlagen oberhalb von 1200 Meter und dem Norden Deutschlands vorbehalten. Insgesamt zeigte sich das Wetter sehr wechselhaft. Dafür sei das Auf und Ab der Temperaturen symptomatisch, die Menschen und Tiere im Alpenvorland mussten eine Differenz von 30 Grad Celsius binnen nur zehn Tagen aushalten. An sechs Märztagen blieben die Temperaturen unter null Grad, Frost trat an 15 Tagen auf.

Dafür fiel der März trockener aus als im langjährigen Mittel. Es war eine Niederschlagssumme von 33 Liter pro Quadratmeter zu verzeichnen, damit fiel nur die Hälfte der langjährig zu erwartenden Niederschlagsmenge. Es blieb im März jedoch nur an sieben Tagen trocken. "Die Natur kann das aber nach einer Serie von zu feuchten Monaten, die von Juli 2017 bis Januar 2018 angedauert hat, gut verkraften", so Lorenz. Die Sonne schien an 107 Stunden - nur 78 Prozent des Durchschnittswerts.

© SZ vom 04.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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