Verkehr:Straßenumbau verzögert sich

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Die Arbeiten an der Tutzinger Ortsdurchfahrt beginnen im Juni

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Ursprünglich sollten die Bauarbeiter im kommenden März mit dem Umbau der Hauptstraße in Tutzing beginnen. Nach neuer Planung geht es aber frühestens im Juni los. Der Abwasserverband Starnberger See brauche mehr Zeit, um den Zustand der Regen- und Schmutzwasserkanäle im Untergrund zu prüfen, erläuterte Benjamin Neudert vom beauftragten Herrschinger Planungsbüro im Gemeinderat.

Trotz des größeren zeitlichen Rahmens drückt Neudert aufs Tempo, damit die Ausschreibungen spätestens im April rausgehen können. Hausaufgaben für den Arbeitskreis aus mehreren Gemeinderäten und Fachleuten mehrer Sparten: Bis Anfang Oktober müssen sie entscheiden werden, wie der Querschnitt der neu gestalteten Hauptstraße einzelnen Bereichen aussehen soll: Fahrbahnbreite, mit Geh- und Radweg oder Radschutzstreifen, also auf der Fahrbahn weiß markierten Flächen für Radler. Der Arbeitskreis, der sich nicht öffentlich trifft, soll in Kürze einberufen werden. Eine weitere Informationsveranstaltung für Bürger sei für November geplant, kündigte die Dritte Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) an. Ihr sei es wichtig, die Bürger einzubinden und somit Akzeptanz zu schaffen.

Planer Neudert umriss die wichtigsten Eckdaten für die Staatsstraße durch Tutzing, die die Gemeinde mit dem Straßenbauamt neu gestalten will. Die Fahrbahnbreite könne die Gemeinde festlegen. Sie muss jedoch mindestens 6,50 Meter betragen, damit zwei Busse gefahrlos aneinander vorbei kommen. Möchte man Radschutzstreifen am Rand der Fahrbahn, seien pro Seite 1,50 Meter nötig. Für einen kombinierten Geh- und Radweg seien pro Seite drei Meter einzuplanen.

Der erste Bauabschnitt umfasst die Hauptstraße südlich der Lindemannstraße (Gehweg Johannishügel) bis zur Bahnhofstraße. Zu Beginn südlich der Lindemannstraße empfiehlt Neudert auf der Westseite einen Geh- und Radweg. Besonderes Augenmerk richtet er auf den Bereich Kustermannpark bis zur Bahnhofstraße. Vor Realschule und Gymnasium hatte im Juli eine Ortsbegehung mit Schülern, Planern und Gemeinderäten deutlich gemacht, wie kritisch der schmale Gehsteig dort ist. Der Planer rät, auf Radschutzstreifen zu verzichten und den Gehweg je nach Grundstückssituation auf 2,50 bis drei Meter zu verbreitern.

CSU-Gemeinderat Thomas von Mitschke-Collande forderte, mit dem Kloster in Grundstücksverhandlungen zu treten: "Jeden Meter, den wir hier zur Sicherheit der Schüler gewinnen, sollten wir nutzen." Baureferent Wolfgang Marchner verblüffte mit dem Vorstoß, man solle den Zaun der gemeindeeigenen Kustermannvilla mehr ins Grundstück rücken, um Platz zu gewinnen. Den Einwand, der Zaun sei denkmalgeschützt, konterte er mit "Unfug".

Der Beginn des zweiten Bauabschnitts von der Bahnhof- bis zur Waldschmidtstraße ist vage für Sommer 2019 kalkuliert. Dort, in der Ortsmitte, soll die Fahrbahn 6,50 Meter betragen, die Straße soll verschwenkt werden und die Flächen zum Verweilen einladen. Der dritte Bauabschnitt bis zum nördlichen Ortsausgang soll eine 7,50 Meter breite Fahrbahn mit Radschutzstreifen rechts und links erhalten.

© SZ vom 16.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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